Fußverkehrs-Check
So wird zu Fuß gehen in Lüttringhausen bequemer
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Das sind die kritischen Stellen für Fußgänger in Lüttringhausen:
Von Sven Schlickowey
Remscheid. Lennep und Alt-Remscheid waren schon vor zwei Jahren dran, am Dienstag dann der Südbezirk, nun wurde die Reihe von Begehungen im Rahmen des Fußverkehrs-Checks in Lüttringhausen abgeschlossen. Unter der Leitung des Kölner Planungsbüros Via machten sich Teilnehmer auf, um Verbesserungspotenzial für Fußgänger im Dorp zu identifizieren. Die Ergebnisse, auch aus dem Süden, sollen im Januar in einem Abschlussworkshop vorgestellt und diskutiert werden.
Bei solchen Bürgeraktionen nutze man die Ortskenntnisse der Anwohner, erklärt Jörg Thiemann-Linden von Via. Es gebe immer auch mal Ecken, die die Fachleute übersehen, oder Hintergründe, die nicht sofort ersichtlich seien. Allerdings ließen sich in Lüttringhausen, anders als zum Beispiel zwei Tage zuvor im Süd-Bezirk, kaum Bürger blicken. Neben drei Vertretern des Planungsbüros bestand die Gruppe diesmal vor allem aus Verwaltungsmitarbeitern inklusive Technischer Betriebe. Und Jürgen Heuser als Bezirksbürgermeister.
Lüttringhausen: Kritische Stellen für Fußgänger
Kritische Stellen und Möglichkeiten zur Verbesserung wurden trotzdem schnell aufgetan. Die Lindenallee in Höhe des Abzweigs Ritterstraße könnte wohl eine Ampel gebrauchen, die Gertenbachstraße vor dem Ladenlokal von Juwelier Hertel eine Fußgängerinsel. Ähnliches gilt für die Kreuzung Pulver- und Richthofenstraße, wo Kinder auf ihrem Schulweg aus einer Straße ohne Gehweg kommen und dann eine relative breite Fahrbahn überqueren müssen. An anderen Stellen machen nicht abgesenkte Randsteine Menschen mit Rollatoren das Leben schwer. Oder es fehlen Bodenleitsysteme für Sehbehinderte.
Aber nicht immer ist die Lösung so einfach – wie die Lüttringhauser Altstadt zeigt. „Die ist nicht für Autos gebaut worden vor Hunderten Jahren“, stellt Jörg Thiemann-Linden fest. Das Ergebnis seien nun schmale Gehwege, die sich die Fußgänger an manchen Stellen auch noch mit parkenden Fahrzeugen teilen müssen. 1,80 Meter brauche man mindestens, damit zwei Menschen bequem nebeneinander gehen können, erklärt seine Kollegin Kirsten Niklas. In manchen Großstädten gehe man da inzwischen rigoros vor, berichtet sie: Wo die notwendige Breite nicht erreicht wird, kommen die Parkplätze weg.
Ziel des Fußverkehrs-Checks ist es, die Situation von Fußgängern in Remscheid zu verbessern, auch und vor allem von Kindern und Menschen mit Einschränkungen. Die Erfahrung zeige, dass die Menschen mehr zu Fuß gehen, wenn es bequem und sicher ist, sagt Jörg Thiemann-Linden. Und das sei nun mal die klimaschonendste Variante der Fortbewegung.
Dass die notwendigen Veränderungen, insbesondere die baulichen, nicht sofort umgesetzt werden könnten, sei auch angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt Remscheid klar, so Thiemann-Linden. „Aber je eher man anfängt, umso besser.“
Workshop
Zum Abschluss sollen die Ergebnisse der Begehungen aus Lüttringhausen und dem Südbezirk bei einem Workshop besprochen werden. Geplant ist der aktuell für Donnerstag, 26. Januar, um 17.30 Uhr. Der genaue Ort wird aber erst noch bekannt gegeben.
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