Drei Studienoptionen
Sana-Klinikum eröffnet Pflegekräften die Chance auf ein Studium
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Beide Seiten sollen langfristig profitieren.
Von Timo Lemmer
Remscheid. Das Sana-Klinikum Remscheid setzt nun verstärkt darauf, seinen Pflegefachkräften ein Studium zu ermöglichen. „Das ist ein Feld von vielen Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege, das wir nun öffnen“, erklärt Geschäftsführerin Svenja Ehlers. Die Strategie dahinter: Kräfte binden, die dann noch besser ausgebildet sind, im eigenen Haus bleiben, und so den Standard in Remscheid erhöhen. Und: Der neue Ansatz, der nun erstmals großflächig Anwendung findet, erhöht auf dem umkämpften Pflegemarkt die Attraktivität nach außen.
Die Besten sollen also vor Ort bleiben. Und ihre Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig, gibt es neben den Studienfächern Pflegemanagement und -wissenschaft doch auch den Abschluss Pflegepädagogik. Hiermit möchte Sana das eigene Bildungszentrum stärken – im landesweiten Schnitt seien die ausbildenden Lehrkörper inzwischen 50 Jahre alt, weiß Christian Jonda, Leiter der Bildungsakademie. Er war mit Pflegedirektorin Jasmin Shmalia treibende Kraft hinter der Idee, geeigneten Kandidaten ein Studium zu ermöglichen. Shmalia ist seit Mitte 2019 in Remscheid tätig und erklärt: „Wir haben über 30 Führungskräfte bei uns in der Pflege. Die wollen wir halten und vor allem weiterentwickeln.“ Drei Studienoptionen bieten den theoretischen Hintergrund.
Den pädagogischen Weg schlägt Sören Kronfeld ein. Der 35-Jährige schreibt an der Katholischen Hochschule Köln – neben der Fliedner-Fachhochschule Düsseldorf Kooperationspartner – gerade seine Bachelorarbeit. Dank dreijähriger Ausbildung konnte er den Bachelor auf zwei Jahre verkürzen, dann folgen noch einmal zwei Jahre (vier Semester) für den Master. Nach seinem Examen 2012 habe er auf der Intensivstation schnell festgestellt: „Mit meinem Wissen möchte ich etwas anfangen und habe die Azubis immer eingebunden, damit der Qualitätsstandard immer weiter steigt.“ Mittlerweile lehrt Kronfeld schon. Sana unterstützt neben der Organisation, Vorbereitung und Praxis insofern, als dass er für seine Studientage freigestellt wird.
In den Bereich des Pflegemanagements geht Justin Willems (26). Sechs Bachelor- und vier Master-Semester folgen bei ihm auf die dreijährige Ausbildung. „Ich habe früh als stellvertretender und dann Stationsleiter festgestellt, dass ich etwas mit dem Thema Führung machen will.“ Auch er studiert neben seinem Beruf.
„Unser Alleinstellungsmerkmal ist“, untermauern Ehlers sowie Shmalia, „dass wir für alle einen personalisierten Karriereplan festlegen.“ Davon profitieren dann beide Seiten – und am Ende die Patienten. Denn: Die bald hoch qualifizierten Remscheider fühlen sich Sana durch die Chance so verbunden, dass sie bleiben werden.
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