In St. Suitbertus
Krieg in der Ukraine: Remscheider beten gemeinsam für Frieden
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Christlichen Kirchen und Religionsgemeinschaften hatten in der Kirche St. Suitbertus eingeladen.
Von Sabine Naber
Remscheid. Im Altarraum flackerten große Kerzen, die Wand, vor der die Sängerinnen und Sänger standen, erstrahlte in den Farben der Ukraine, zahlreiche Remscheider, darunter auch Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz sowie Vertreter der Religionsgemeinschaften trafen sich am Donnerstagabend spontan zu einem Friedensgebet in der katholischen Kirche St. Suitbertus.
Stadtdechant Monsignore Thomas Kaster begrüßte die Besucher, bezeichnete den Anlass des Zusammenkommens als schrecklich: „Niemand hätte es nach der Katastrophe des Zweiten Weltkrieges für möglich gehalten, dass wir noch einmal sagen müssen, es ist Krieg. In unserer Stadt stehen wir zusammen, sind mit unseren Gedanken bei den Menschen in der Ukraine. Und bitten um Frieden.“
Krieg bedeutet Zerstörung, Angst, Flucht und Tod
Der Oberbürgermeister dankte den christlichen Gemeinden und den muslimischen Religionsgemeinschaften für das gemeinsame Friedensgebet, in dem er eine Stärke unserer Stadt sah. Wie jeder andere Vater und Großvater wünsche er seinen Kindern und Enkeln, dass sie in Frieden aufwachsen. „Genauso geht es den Müttern und Vätern in der Ukraine. Auch sie wünschen sich für ihre Familien, dass sie in Frieden leben können. Doch sie erleben Krieg. Und das bedeutet Zerstörung, Angst, Flucht, Tod.“
News-Ticker: Der Krieg in der Ukraine
Dieser Krieg stehe im Widerspruch zu Völkerrecht und Menschenrechten und sei durch nichts zu rechtfertigen. „Und es sind nicht nur die Menschen in der Ukraine, die unter ihm leiden. Auch die russische Bevölkerung wird die Sanktionen mit ausbaden müssen, für die Putin und seine Helfershelfer verantwortlich sind.“ Er bete dafür, dass alle kriegerischen Maßnahmen umgehend beendet werden und die Regierenden den Weg zurück an den Verhandlungstisch finden.
„Es hat sich abgezeichnet seit Tagen. Wir wollten, wir konnten es nicht glauben, dass geschehen ist, was doch nie wieder geschehen sollte. Wir weigern uns zu glauben, dass keine Chance mehr besteht auf einen gerechten Frieden“, sagte Pfarrerin Annette Cersovsky von der Hastener Kirchengemeinde. Ein interreligiöses Friedensgebet trug Sohail Zabihi von der Bahai-Religion vor, bevor seine Frau Parisa Badiyi ein Gebet sang, in dem es unter anderem hieß, der Allmächtige solle den Ruf, das Wehklagen der Hilflosen erhören.
Pastor André Carouge: Frieden ist zerbrechlich
Pastor André Carouge von der Friedenskirche sprach von Worten, die lange nachklingen. „Wir können sie nachsprechen, aber sie werden uns in der evangelischen und der jüdischen Tradition zugesprochen. Da heißt es, der Herr erhebe sein Angesicht über dich und schenke dir Frieden.“ Aber jetzt sehe die Welt in Europa ganz anders aus – kein Frieden, sondern Krieg. Und man habe doch so sehr gehofft, dass es nie wieder Krieg geben würde. „Der Frieden scheint so zerbrechlich zu sein. Und auch in diesem Krieg, der in die Geschichte eingehen wird, kann es nur Verletzte und Trauernde geben“, sagte er. Er frage sich, wie der Friede wohl wieder Raum einnehmen könnte. „Doch wir wollen dem Frieden trauen, dass er am Ende siegt. Und nicht die Not, die Verzweiflung der Kriege.“, Frieden würden wir alle brauchen. Gerade jetzt ganz besonders unsere Nachbarn in der Ukraine.
Am Ende des Friedensgebetes die Fürbitte für die Menschen in der Ukraine, die unter der Diktatur der Gewalt leiden, sich auf der Flucht vor dem Krieg befinden. Aber auch für die Friedensstifter, dass sie nicht mutlos werden.
Musikalisch gestaltet wurde der Abend von Dieter Leibold, Regionalkantor im katholischen Stadtdekanat. Gemeinsam mit dem Chor wurden Lieder der Hoffnung gesungen. „Wir stehen zusammen in dieser Zeit, arbeiten für den Frieden“, betonte der Stadtdechant am Ende.
Friedensgebet
Zum Friedensgebet in der Katholischen Kirche St. Suitbertus sprachen Monsignore Thomas Kaster, die evangelische Pfarrerin Annette Cersovsky, André Carouge (Friedenskirche) und das Ehepaar Sohail Zabihi und Parisa Badiyi (Bahai-Gemeinde).