Landgericht

Prozess um illegalen Waffenhandel: Hochkarätige Zeugen sind vorgeladen

Im September durchsuchte die Polizei zwölf Adressen im Bergischen, darunter das Waffengeschäft in Hasten.
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Im September durchsuchte die Polizei zwölf Adressen im Bergischen, darunter das Waffengeschäft in Hasten.

Als Hauptangeklagter muss sich ein 27-jähriger, ehemaliger Mitarbeiter eines Remscheider Waffengeschäfts verantworten.

Remscheid. In einem Prozess um illegalen Waffenhandel in Remscheid will das Gericht zusätzliche, hochkarätige Zeugen befragen: Aussagen sollen zwei Polizisten, die so genannte Vertrauenspersonen in der kriminellen Szene geführt haben. Dazu wird eine Staatsanwältin geladen, die Ermittlungen um organisierte Rauschgiftverbrechen geleitet hat. Beschuldigte aus diesem Umfeld sollen zu den Kunden der Angeklagten gehört haben.

Als Hauptangeklagter muss sich ein 27-jähriger, ehemaliger Mitarbeiter eines Remscheider Waffengeschäfts verantworten. Er soll auf eigene Faust reihenweise Pistolen und so genannte Pumpguns aus dem Lager an Personen aus dem Rotlicht-, Drogen- und kriminellen Rockermilieu verkauft haben, die keine Erlaubnis hatten. Im selben Verfahren mitangeklagt sind zwei Männer (39 und 47 Jahre alt), die Kundenkontakte organisiert und beim Verkauf geholfen haben sollen.

Die Staatsanwaltschaft nennt sieben einzelne Vorwürfe; alle drei Männer befinden sich auf freiem Fuß. Der 27-Jährige hat bestätigt, fünf Waffen an einen Drogenhändler abgegeben zu haben. Der Mann habe ihn erpresst. An den Ermittlungen waren neben der Polizei in Wuppertal die Präsidien in Hagen und Essen beteiligt, außerdem Behörden in Belgien. Dorthin sollen Pistolen geliefert worden sein.

Waffen-Hersteller soll Bestellprozesse darlegen

Die Aussichten auf Aufklärung durch die zusätzlichen Zeugen schränkte ein Anwalt der Verteidigung ein: Die Vertrauenspersonen, um die es bei den Ermittlungen geht, hätten die Behörden zeitweise „hinters Licht geführt“ und Drogengeschäfte gedeckt. Das wisse man aus früheren Prozessen. Der Anwalt fügte hinzu: „Es ist unklar, ab wann das Spiel lief - ob das Zeiträume betrifft, die uns interessieren.“

Zusätzlich will das Gericht eine verantwortliche Person aus einer Waffen-Herstellerfirma laden, um Bestellabläufe zu klären. Es geht um mindestens zwei Kisten mit Pistolen, die in dem Remscheider Geschäft verschwunden sein sollen.

Das Gericht hat zwei zusätzlich Verhandlungstage bis Ende März 2023 festgesetzt. dilo

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