Kreisverkehr 

Eisernstein-Umbau startet im Winter

In etwa zwei Jahren soll, nach mehr als zwei Jahrzehnten der Planung, an dieser Stelle ein Kreisverkehr sein.
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In etwa zwei Jahren soll, nach mehr als zwei Jahrzehnten der Planung, an dieser Stelle ein Kreisverkehr sein.

Bis der Kreisverkehr fertig ist, werden wohl noch mehr als zwei Jahre vergehen.

Von Sven Schlickowey

Remscheid. Seit mehr als 20 Jahren wartet Lüttringhausen auf den Kreisverkehr Eisernstein - bis der Umbau endgültig losgeht, kommen noch ein paar Monate hinzu. Etwa Ende diesen oder Anfang nächsten Jahres könnten die Bagger rollen, berichtet Baudezernent Peter Heinze im Gespräch mit dem RGA. Bis dahin laufen die Ausschreibungen, außerdem müssen Absprachen wegen der zahlreichen Versorgungsleitungen, die unter dem Areal verlaufen, getroffen werden.

Parallel dazu plane man ebenfalls schon die Verkehrsführung während der Bauphase, so Heinze. Dabei sollen auch die Anwohner und die Einzelhändler in der Lüttringhauser Innenstadt mit einbezogen werden, versichert der Dezernent. Denkbar seien zum Beispiel Anliegerversammlungen, die allerdings erst später im Jahr stattfinden sollen.

Viele Händler sorgen sich nämlich wegen der anstehenden Baustelle, die rund eineinhalb Jahre dauern soll, sagt zum Beispiel Juwelier Thomas Hertel, dessen Geschäft sich nur wenige Meter vom Verkehrsknotenpunkt entfernt befindet: „Wenn dann keiner mehr den Weg in die Stadt findet, ist das für den Einzelhandel eine Katastrophe.“ Egal wie, eine Straße müsse ja nun mal gesperrt werden, so Hertel. Immer verbunden mit der Gefahr, dass Kunden deswegen das „Dorp“ meiden.

Nicht nur deshalb fragt Hertel, ob die mehr als zwei Jahrzehnte alte Idee vom Kreisverkehr überhaupt noch aktuell ist. „Die Kreuzung funktioniert doch.“ Selbst in der Hauptverkehrszeit komme man meist in zwei bis drei Ampelphasen über den Eisernstein. „Vielleicht müssen wir da auch mal altes Denken hinterfragen.“

Doch der Kreisverkehr werde nicht nur gebaut, weil er schon so lange geplant werde, sagt Baudezernent Peter Heinze - und nennt die Vorzüge: Bei gleichen Investitionskosten verursache ein Kreisverkehr weniger Folgekosten als eine Kreuzung mit Ampeln, zudem erleichtere er den Autofahrern die Orientierung und sorge dafür, dass der Verkehr besser fließe. „Die Autofahrer empfinden das als angenehmer, so sinkt das Aggressionsniveau im Straßenverkehr.“

Für die derzeit stattfindende Ausschreibung der Umbauarbeiten rechnet Heinze mit einem Ergebnis bis Ende des Jahres. Wie schnell die Firma, die den Zuschlag erhält, dann beginnt, könne man derzeit nicht abschätzen. „Wenn die wenig zu tun haben, geht es schnell, sonst kann das auch länger dauern.“

Geplant ist eine Bauzeit von etwa 18 Monaten, die Kosten wurden bei der Vorstellung der angepassten Pläne Mitte 2021 auf 2,5 Millionen geschätzt, was sich auch nicht grundlegend verändert hat, wie Peter Heinze sagt. Gestiegen ist dagegen der Anteil, der vom Land gefördert wird. Statt der erhofften 1,1 Millionen gibt es nun etwa 1,5 Millionen Euro aus Düsseldorf.

Verkompliziert wird das Projekt, weil direkt unter der Kreuzung zahlreiche Leitungen verkaufen, auch von überregionalen Versorgern und zum Beispiel der Telekom. Die Absprachen mit diesen Unternehmen seien aber auf einem guten Weg, sagt Heinze: „Da sind alle mit im Boot.“

Derweil diskutiert die Politik schon die optische Gestaltung des Areals. Ein erster Entwurf sieht viel Grün und Plakathalter, um auf Veranstaltungen hinzuweisen, vor. Die zuständige Bezirksvertretung wird zudem bei ihrer nächsten Sitzung über einen Antrag der SPD abstimmen, einen Wettbewerb für eine künstlerische Gestaltung des Kreisels auszuloben. Das hat allerdings noch Zeit, wie Dirk Buchwald, zuständiger Abteilungsleiter bei den Technischen Betrieben, sagt. Die Gestaltung der Anlage beginne frühestens Ende 2024.

Hintergrund

Bereits seit 1991 gibt es Pläne, aus der eher unübersichtlichen Kreuzung Eisernstein einen Kreisverkehr zu machen, in der Vergangenheit scheiterten die meistens am fehlenden Geld. Nun soll alles anders werden, eine Förderung des Lands macht es möglich. Dafür wurde 2021 die damals rund 15 Jahre alte Ursprungsplanung überarbeitet, seither gilt der aktuelle Entwurf mit rund 35 Metern Durchmesser. In Spitzenzeiten fahren bis zu 2000 Autos pro Stunde über den Eisernstein, zeigen aktuelle Zählungen.

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