Lennep
Feuer: Staatsanwalt ermittelt wegen Fahrlässigkeit
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In der Nacht auf den 15. Januar brannte es am Alten Markt in Lennep – Aufarbeitung kommt nur langsam voran.
Von Axel Richter
Remscheid. Nach dem Wohnungsbrand in der Lenneper Altstadt ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Brandlegung. „Nach dem vorläufigen Ermittlungsstand besteht gegen den Inhaber ein Anfangsverdacht“, berichtet Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert auf Nachfrage des RGA.
Zu dem Feuer in einem Haus am Alten Markt war es in der Nacht auf den 15. Januar gekommen. Eine versteckt liegende Dachgeschosswohnung wurde dabei komplett zerstört. Der 58-jährige Bewohner erlitt schwere Brandverletzungen. Auf der Flucht vor den Flammen stürzte er aus dem ersten Obergeschoss in den Hinterhof und zog sich weitere Verletzungen zu.
Lange konnte der Mann nicht dazu befragt werden, was sich in der Nacht gegen 22.45 Uhr in seiner Wohnung ereignet hatte. Über seine zwischenzeitlichen Aussagen bewahren die Behörden gegenüber der Öffentlichkeit Stillschweigen. Brandermittler der Polizei suchten in den Trümmern nach der Ursache des Feuers und überflogen die ausgebrannte Wohnung dazu mit einer Drohne. Ob sie klären können, wie und wo das Feuer entstand, bleibt abzuwarten.
„Ein sachverständiges Gutachten zur eigentlichen Brandursache liegt noch nicht vor“, erklärt Oberstaatsanwalt Baumert: „Ob der Anfangsverdacht sich erhärten lassen wird, ist daher noch nicht absehbar.“
Wenig Konkretes lieferte auch die politische Aufarbeitung des Feuers. Die SPD hatte den Dachstuhlbrand und seine Begleitumstände zum Thema in der Bezirksvertretung gemacht. Fraktionssprecher Jürgen Kucharczyk hatte unter anderem wissen wollen, ob die Wohnung genehmigt war. Hintergrund: „Die Flucht- und Rettungssituation ist zumindest grenzwertig“, hatte die Berufsfeuerwehr Remscheid nach dem Einsatz gesagt. Die Helfer hatten größte Mühe gehabt, überhaupt ins Haus zu finden.
Auf seine Fragen erhielt SPD-Mann Kucharczyk im Lenneper Stadtteilparlament von der Remscheider Bauverwaltung vor allem allgemeingültige Antworten zu Genehmigungsverfahren. Stellt ihn das zufrieden?
Auch darauf gab es am Ende wenig konkrete Antworten. Die SPD-Fraktion sei noch nicht dazu gekommen, die Antworten der Verwaltung zu bewerten, erklärt Kucharczyk. Zeitnah wollen sich die Politiker nun noch einmal damit befassen.
Die Feuerwehr hatte seinerzeit ein Übergreifen der Flammen auf andere Altstadtgebäude verhindern können. Die ausgebrannte Dachgeschosswohnung muss laut Stadt niedergelegt werden. Sie ist nicht mehr bewohnbar.