Lennep

Fassade des Röntgen-Museums bröckelt: Sanierung kostet 2,3 Millionen

Haus 3 des Deutschen Röntgen-Museums.
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Haus 3 des Deutschen Röntgen-Museums.

Der Kulturausschuss fragt: Warum fällt das erst jetzt auf? So würde die Instandsetzung ablaufen.

Remscheid. Überraschung bei der Sanierung von Haus 3 des Deutschen Röntgen-Museums: Der Beton der Fassade bröckelt. Es handelt sich um das Gebäude, das 1955 errichtet wurde und direkt an den Museumsparkplatz grenzt. Im Inneren befindet sich das Schülerröntgenlabor RöLab. Der eigentliche Plan ist, die Fassade energetisch zu ertüchtigen und sie mit Edelstahl in Schindeltechnik zu verblenden. Damit wäre die Außengestaltung des Lenneper Museums abgeschlossen – und der über 20 Jahre alte schrittweise Masterplan abgearbeitet.

Doch das ist nun in weitere Ferne gerückt. Als die Bauarbeiter die Fassade im Herbst 2022 öffneten, fanden sie Risse und Beschädigungen am Betonrahmen-Tragwerk – die Substanz ist stark angegriffen. Ein Gutachten bestätigt dies. Nun ist Eile geboten: Haus 3 muss laut den Sachverständigen umgehend statisch ertüchtig werden. Die Architektin beziffert die Kosten für 2023 allein auf 2,3 Millionen Euro. Davon sind 528 450 Euro bereits im Entwurf des Doppelhaushaltes enthalten, 2024 fielen noch einmal 760 350 Euro an.

Im ersten Abschnitt muss die Betoninstandsetzung zeitgleich mit der statischen Verstärkung erfolgen – hier wird ein Notabstützung der offenen Betonpfeiler nötig. Rund sieben Monate sind dafür veranschlagt. Die Arbeiten können nur im Frühling/Sommer erfolgen, denn hierfür muss das komplette Gebäude, inklusive der Dachfläche, eingerüstet und geschützt werden. Im Anschluss könnte die Fassadenverkleidung, vorausgesetzt, die Finanzierung wurde geklärt, voraussichtlich 2024 umgesetzt werden.

Denn hierfür gibt es keine Fördermittel, wie Kulturdezernent Sven Wiertz (SPD) am Dienstagabend im Kulturausschuss erklärte. Die Politiker waren irritiert. „Warum ist das erst jetzt aufgefallen? Wer hat hier falsch gebaut?“, wollte Norbert Schmitz (CDU) wissen. Die Bauausführung 1955 entsprach nicht der geltenden Statik, räumte Wiertz ein. Dennoch wurde das Haus abgenommen. „Wir haben das Problem bei alten Gebäuden öfter: Schäden halten sich lange im Verborgenen.“ Und die sehe man erst, wenn man das Gebäude öffne. Man könne ja nicht vorsorglich jedes alte Gebäude prüfen. Wiertz stellte klar: „Die Sanierung ist dringend erforderlich – und meines Erachtens alternativlos. Denn das Gebäude ist für das Museum erforderlich.“ Das Gute: Haus 3 könne in einen statisch einwandfreien Zustand zurückgeführt werden. Wenn der Rat zustimmt. „Wir müssen was tun“, bekräftigte auch der Ausschussvorsitzende Karl Heinz Humpert (CDU), der aber auch anmerkte: „Das Ärgerliche ist nur, dass wir innen fertig sind, aber außen nun wieder anfangen.“ -mw-

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