Die letzten Arbeiten am Munsterplatz laufen noch bis zum Frühjahr.
Von Sabine Naber
Remscheid. Sie ist wieder zurück: Die Stele aus hochglänzendem Edelstahl des renommierten Künstlers Tony Cragg steht wieder auf dem Munsterplatz. Die Skulptur soll den Pilgerweg nach Santiago de Compostella symbolisieren.
Ein Autokran der Firma Cahore hatte die 3,22 Meter hohe Stele am Dienstag um zehn Uhr nach Lennep gebracht. Zum zweiten Mal. Denn nachdem sie bereits im Oktober aufgestellt und eingeweiht wurde, musste sie noch im gleichen Monat wieder entfernt und im Atelier des Künstlers eingelagert werden. Denn: Das erste Fundament erwies sich als nicht stabil genug. Das zeigte unter anderem die Kletteraktion eines Mannes.
„Wir haben Änderungen vorgenommen, härteren Beton eingesetzt, vier 45 Zentimeter lange Eisenstangen daran geschweißt, einen Rahmen drumherum gesetzt und die Skulptur mit einem Industriekleber auf dem Platz eingeklebt“, erklärt Carsten Hof von der Firma Cahore die Änderungen. Eine mitgebrachte Schablone zeigte den Arbeitern genau, wo die Löcher gebohrt werden mussten.
Um 11.15 Uhr war es dann soweit. Der Kleber war hart genug geworden, so dass ein Mitarbeiter von Tony Cragg die Klebebänder aufschneiden und die eingewickelte Skulptur auspacken konnte. Auf Wunsch des Büros von Tony Cragg ragt das Fundament nun leicht über die Pflasterfläche hinaus, damit es sich stärker von den angrenzenden Flächen abhebt.
„Ah – wunderbar“, so kommentierte Gerd Hermann Lullic das Geschehen. Mit seiner Frau Ingrid hatte er dafür gesorgt, dass das Kunstwerk nach Lennep gekommen war. „Tony Cragg, der ja in aller Welt Achtung für seine Kunstwerke erfährt, war bereit, eines seiner Werke in unserer idyllischen Altstadt aufzustellen. Den Pilgerweg hat er bis hoch oben zum Pilgerhut so großartig dargestellt. Jetzt wünsche ich mir, dass sein Kunstwerk mit dem erforderlichen Respekt betrachtet wird“, sagt der Mäzen. Wenn die Begrünung um den neugestalteten Platz herum gewachsen ist und wieder Blätter an den Bäumen sind, dann sei der Munsterplatz ein Schmuckstück. „Und viele Menschen werden hierherkommen, um sich diese außerordentlich gelungene, elegante Skulptur anzusehen“, ist er überzeugt.
Gerüst soll nicht lange stehen bleiben
„Ich hoffe, dass nicht noch einmal so ein Klettermaxe kommt“, sagte Willi Oberlies vom Lenneper Pilgerverein, der dabei war, als das Kunstwerk abgeladen wurde. Er freut sich darauf, wenn im Frühjahr der Munsterplatz fertig sein wird. Die Bäume sind gepflanzt, die Beete bepflanzt, aber es fehlen beispielsweise noch die Abdeckungen auf der Mauer. „Da werden Holzplatten drauf kommen so wie wir es am Jakobusplatz als Sitzgelegenheit auch gestaltet haben“, erklärt er.
Am Dienstag wurde noch ein Gerüst um die Stele aufgebaut, es soll aber nicht lange dort stehen bleiben.