Advent
Krisenjahre sind Weihnachtsbaumjahre
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Forstgut Ehringhausen und Schützenplatz: Händler starten ihren Verkauf
Von Timo Lemmer
Remscheid. Nordmanntanne. Das steht für die allermeisten Kunden fest. Weil sich der Baum in der Aufzucht gut formen lässt, entspricht er den idealen Vorstellungen von einem Weihnachtsbaum. Zumindest für die meisten Remscheider Kunden. Dicht und füllig gewachsen. Etwa zwei Meter groß. Der Klassiker.
An diesem jahrelangen Trend hat sich nichts geändert, sagen die Experten Wolf Hasenclever und Sven Otto. Beide stehen vor einem heißen Wochenende. In Ehringhausen startet Hasenclever seinen Hofverkauf, auf dem Schützenplatz eröffnete am Freitag die Verkaufsstelle von Ottos Kira-Baum (siehe unten). Bei Dekorationsbäumen für Firmen und Events habe es einen guten Vorverkauf gegeben, sagt Hasenclever. Nun geht es richtig los: „Das 3. und 4. Adventswochenende werden die Hauptverkaufstage werden.“
Eine Zurückhaltung erkennt Otto bei seinem Hofverkauf in Radevormwald nicht. Der ist seit dem Wochenende vor dem 1. Advent geöffnet. Im Gegenteil. In der Branche heißt es: „Krisenjahre sind Weihnachtsbaumjahre.“ Der Fachmann erklärt es so: Wenn die allgemeine Stimmung gedämpft ist, machen es sich die Leute zu Hause noch lieber schön als sonst. „Abzuwarten ist allerdings, wie es mit den Zweit- und Drittbäumen aussieht.“ Otto hat Kunden, die ganz früh einen ersten Baum kaufen – oft für den Balkon – und dann später einen für drinnen.
Tipps: Warme Wohnung schadet dem Christbaum
Das Forstgut in Ehringhausen sowie die Verkaufsstellen von Otto werden jedenfalls gut gefüllt sein. „Die Bäume haben den trockenen Sommer besser als erwartet überstanden“, berichtet Hasenclever. Die Ausfälle in seinen rund 100 Hektar Wald haben sich auf frisch gesetzte Jungpflanzen beschränkt.
Stabil bleiben die Preise. Hasenclever kalkuliert mit 23 bis 27,50 Euro für den Meter Nordmanntanne. Für beide Betriebe gilt: Blaufichte und heimische Rotfichte sind günstiger, das Angebot vor Ort aufgrund geringerer Nachfrage aber auch deutlich geringer.
Dass die Nordmanntanne seit vielen Jahren der deutsche Weihnachtsbaum-Renner schlechthin ist, hat weitere Gründe. Neben Aufzucht ist auch die Pflege vergleichsweise leicht. Hasenclever: „Sie kommt mit der Zimmertemperatur und ausreichend Wasser im Ständer am besten zurecht.“
Lagerort muss kühl und windgeschützt sein
Apropos Pflege. Die Experten warnen insbesondere vor zu hohen Temperaturen. Weder sollte der Baum unmittelbar am Kamin, noch direkt vor einer Heizung platziert werden, sofern er einige Wochen halten soll. Otto: „Wenn der Baum zwischengelagert wird, dann unbedingt kühl und windgeschützt.“ Garagen seien ideale Orte. Dann sei fast nur noch zu beachten, dass der Weihnachtsbaumständer mit Wasser befüllbar ist – und immer gut gefüllt ist.
Otto nimmt etwa 21 Euro für den Meter Nordmanntanne. Die kleinsten Varianten sind 80 bis 100 Zentimeter groß. Der Klassiker liegt zwischen 1,75 bis 2,25 Meter. Aber auch die großen Bäume, drei oder vier Meter hoch, verkauft er. „Gerade im Remscheider Altbau mit hohen Decken sind die beliebt.“ Dass Blaufichten weniger beliebt sind, erklärt Otto wie folgt: „Eine Blaufichte muss man so nehmen, wie sie ist.“
Hintergrund
Ehringhausen: Auf dem Forstgut Ehringhausen, Burger Straße 247, werden am heutigen Samstag sowie morgen jeweils zwischen 10 und 17 Uhr frische Weihnachtsbäume verkauft. Zwischen dem 16. und 24. Dezember ist das Forstgut dann täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Familie Hasenclever betreibt den Familienbetrieb in fünfter Generation.
Schützenplatz: Kira-Baum setzt in Remscheid fortan auf eine Verkaufsstelle – die auf dem Schützenplatz. Der Weihnachtsbaumkauf dort ist seit gestern möglich. Bis zum 23. Dezember ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Kira-Baum setzt zudem auf den beliebten Hofverkauf in Radevormwald, Jakobsholt 2. Der öffnet täglich von 10 bis 17 Uhr.
Lesen Sie auch: Alleestraße in Remscheid: Die neuen Laternen sind eingeschaltet