Termine und Tanzgarden
Kinderkarneval 2023: So bereiten sich die Rot-Blauen Funken vor
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Rot-Blaue Karnevalsgesellschaft bereitet sich auf den Kinderkarneval vor. Bei den Großen schwelt auch die Idee vom Remscheider Prinzenpaar weiter. Und: Was beim Kamelle-Einkauf gar nicht mehr geht.
Von Melissa Wienzek
Remscheid. Nur noch 21 Mal schlafen. Dann ist der große Tag: Rosenmontag. Der 20. Februar markiert im Kalender der Rot-Blauen Funken Remscheid 1951 den Höhepunkt der fünften Jahreszeit. Und die jüngsten Funken sprühen vor Vorfreude: Die Vier- bis Neunjährigen, die heute im Bürgerhaus-Süd in Leggins und Elsa die Tanzschritte einstudieren, können es kaum erwarten.
„Wir dürfen auch Bonbons werfen“, freut sich Annika (6). Mia, die einen nahezu perfekten Spagat hinlegt, freut sich aber auch auf den Auftritt beim Kinderkarneval am 17. Februar: „Wir bekommen dann auch immer was.“ Gemeint ist ein Orden oder Schokolade - eine Anerkennung dafür, dass die kleinen Funken stets fleißig waren und jede Woche mit Jasmin Grulke trainiert haben. Einmal im Scheinwerferlicht zu stehen, davon träumen wohl viele Mädchen.
Mitmachen in der Tanzgarde: Diese Gruppen gibt es
Bei den Rot-Blauen Funken ist das möglich - und sie haben noch Platz. Früher waren es mal drei Tanzgarden, heute sind es zwei: eine für Vier- bis Neunjährige, eine für 12- bis 23-Jährige. Drei Mal dürfen Interessierte reinschnuppern. Trainiert wird in der Heimstätte, dem Bürgerhaus Süd an der Auguststraße, auf dem Stäbchenparkett.
Jasmin Grulke geht mit den Mädchen nach dem Aufwärmen die Choreografie zur Musik durch - es sind einfache Bewegungsabläufe. Die jungen Tänzerinnen sind voll bei der Sache und haben Spaß - und sind auch schon aufgeregt, verrät die Trainerin. Denn schon bald werden sie in die hübschen, neuen Kostüme schlüpfen. „Schaut mal, ich habe euch extra große Haarklammern besorgt, wenn ich euch am Rosenmontag die Haare mache“, sagt Jasmin Grulke, und das Funkeln des strassbesetzten Haarschmucks entlockt den Mädchen ein zuckersüßes „Ohhhh“. Alle haben übrigens eigene Taschen samt Namensaufdruck.
Jasmin Grulke ist damals als Siebenjährige selbst von ihrer besten Freundin mit zum Funken-Schnuppern genommen worden. 15 Jahre ist das her. Nun ist die Remscheiderin, die im Süden aufwuchs, Trainerin. Ihr zur Seite steht Cynthia Vriezen.
Idee: Gemeinsames Prinzenpaar für Remscheid
Nur noch drei Vereine halten die närrische Fahne in Remscheid hoch: Neben den Rot-Blauen Funken die Lenneper Karnevalsgesellschaft und die „Blauen Jungs“ aus Bergisch Born. Gerne würde man ein wenig näher zusammenrücken, sagt der Funken-Geschäftsführer Eckhard Knispel. Bei der Sessionseröffnung 2022 im Bürgerhaus hatte er eine gemeinsame Party ins Gespräch gebracht. Wenn es nach ihm und dem ersten Vorsitzenden Holger Fischer geht, dürfte Remscheid auch gern wieder ein Prinzenpaar stellen - so, wie es in anderen Städten auch der Fall ist. Und so, wie es in der Session 1994/1995 der Fall war.
„Wir wären offen dafür“, sagt Knispel, der bereits seit Ende der 80er dabei ist. Er weiß daher: „Remscheid ist nicht besonders jeck.“ Selbst der OB komme ja aus Bielefeld und sei kein Narr. „Aber zum Glück hat er sich nie geziert“, sagt Knispel schmunzelnd und freut sich schon auf Weiberfastnacht, wenn alle Garden das Rathaus stürmen. „Das wird ein großes Narrentreffen.“
Mitgliederzahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau
Umso mehr sehen es die Rot-Blauen Funken als ihre Aufgabe an, das Brauchtum in der Seestadt auf dem Berge weiter zu pflegen. „Auch für die Kinder ist das wichtig“, meint Holger Fischer. Er ist seit 1983 dabei, ihm zur Seite steht Jennifer Rommerskirchen. Der Zusammenhalt und die sozialen Kontakte machen das Vereinsleben aus. Nach Corona hat es jetzt wieder Fahrt aufgenommen. „Von den Mitgliederzahlen her sind wir auf Vor-Corona-Niveau“, freut sich Eckhard Knispel.
Kamelle: Bonbons will keiner mehr haben
Nun hat das Team einiges zu organisieren für die heiße Phase: In den nächsten Tagen fahren sie in die Metro und kaufen Kamelle. Gummibärchentüten, Popcorn, Schokolade. „Bonbons will keiner mehr haben“, sagt Fischer. Etwas über 100 Euro gibt die Karnevalsgesellschaft dafür aus.
Am 13. Februar wird das Auto abgeholt: Ford Bergland stellt den Jecken einen Kleintransporter bis Aschermittwoch zur Verfügung. Sie müssen nur den Sprit selbst tragen. Und dann muss Holger Fischer schließlich alle Kostüme besorgen: Sie lagern bei ihm daheim in Extra-Kleiderschränken und in einer Garage.
Uniformschneiderin fertigt die 500 Euro teuren Kostüme an
Die blau-weißen Kostüme der jüngeren Funken sind brandneu. Hierbei handelt es sich um Modelle „von der Stange“. Bei den Großen sieht das anders aus: Eine Uniformschneiderin hat sie angefertigt. Kosten je Kostüm: rund 500 Euro, alles Unikate. „Wir dürfen unsere Wünsche nennen, zum Beispiel genügend Armfreiheit beim Tanzen, dann fertigt sie die Kostüme für uns“, erklärt Fischer. Hüte oder Perücken trägt man heute übrigens nicht mehr. Wohl aber Stulpen und Can-Can-Stiefel - natürlich in den Funken-Farben.
Kontakt
Mitmachen: Interessierte können mitmachen bei den Funken. Der Verein hat zudem noch Auftrittskapazitäten. Die Mädchen und Frauen tanzen übrigens nicht nur im Karneval, sondern auch bei Festen, Geburtstagen, Jubiläen & Co. Kontakt: Holger Fischer, Tel. (01 76) 64 45 06 65 oder: rotblauefunken@hotmail.de