Im Barista am Rathausplatz
Humorvoller Abend bei Pizza und Wein
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Gut besuchter Auftakt von „Comedy Royal“.
Von Elisabeth Erbe
Remscheid. Abends ist das Lokal Barista am Rathausplatz eigentlich geschlossen. Am Donnerstagabend platzte es allerdings aus allen Nähten. Die Stand-up-Comedian Marte Roya Gräf feierte mit „Comedy Royale“ ihre Premiere. Ein Format für Künstler, um ihr neues Material zu testen. „Und ihr seid die Versuchskaninchen“, witzelte Marte Roya Gräf. Die fünf Künstler Phil Timmermann, Robert Wollnik, Tim Lerbs, Viktoria Kubitza und Katti Pfeiffer sorgten an dem Abend für humorvolle Unterhaltung zwischen Pizza, Pasta und Wein.
Die hohe Besucherzahl zeigte Gräf, dass sie mit der Veranstaltung auf dem richtigen Weg ist. „Remscheid kann was, Remscheid will raus“, sagte Gräf und plant die Comedyreihe in weiteren Bistros. „Das Interesse ist auf jeden Fall vorhanden.“
Zum Auftakt stellte sich einer der Jüngsten ans Mikrofon. „Ich bin Tim Lerbs, bin 19 Jahre alt und single. Jemand Interesse?“, fragte er in die Menge. Niemand meldete sich. „Seht ihr, das ist mein Leben“, zog er Bilanz und hatte das Publikum sofort für sich gewonnen. „Das geht hier richtig durch die Decke! Das einzige, was in Dortmund durch die Decke schießt, ist die Kriminalitätsrate“, spottete er. Und das einzige, was er in seinen 19 Jahren gelernt hatte, „ist aus der Kinderserie von Phineas & Ferbes das Schnabeltier nachzumachen“, verriet er und brummte wie die Comicfigur. Auch seine Robben-Geräusche haben die Gäste amüsiert. Herrlicher Slapstick.
Viktoria Kubitza löste ihn ab und fuhr eine klare Linie. „Ich möchte mit ‚Eure Hoheit‘ von euch angesprochen werden“, wünschte sie sich und wurde ganz persönlich. „Mein letztes Jahr war heftig. Betrug, Trennung und hochkochende Emotionen“, sagte sie – und es wurde still im Barista. Ihr Vater wurde krank und ihr Coming-Out als Bisexuelle war auch nicht leicht. Männer und Frauen-Themen waren ihre Sparte. Das Publikum klatschte lauten Beifall.
Je zehn Minuten durften die Künstler das Mikrofon für sich beanspruchen. Mit zwei Pausen und witzigen Anekdoten von Timmermann, Wollnik und Pfeiffer war der Abend rundherum gelungen.