Heimatherz 2023
Das ist Kandidat Andreas Holthaus
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Für sein Engagement für ein stationäres Hospiz im Bergischen Land ist der Remscheider für den Ehrenamtspreis 2023 in Remscheid nominiert. Stimmen Sie jetzt ab!
Remscheid. Wenn im kommenden September das stationäre Hospiz in Bergisch Born eröffnet wird, ist dies das glückliche Ende einer Geschichte, die Andreas Holthaus über elf Jahre mitgeschrieben hat. Der Vorsitzende des Fördervereins setzte sich unermüdlich für den Bau der Einrichtung ein.
Das Hospiz in Bergisch Born richtet sich insbesondere an sterbenskranke Menschen aus Remscheid, Radevormwald, Hückeswagen und Wermelskirchen. Diese sollen in den letzten Tagen und Wochen ihres Lebens nicht allein sein müssen. „Unsere Gesellschaft diskutiert ja immer wieder über Sterbehilfe – so wie sie in der Schweiz rechtlich möglich ist. Wir wollen zur Schweiz eine würdige Alternative bieten“, erklärt der 62-Jährige, der für das Heimatherz 2023 nominiert wurde. So lautet der Name des Engagementpreises, den die Stadtsparkasse zum neunten Mal in Zusammenarbeit mit dem RGA und Radio RSG vergibt.
Andreas Holthaus investierte einen großen Teil seiner knapp bemessenen Freizeit in das Hospiz-Projekt, das ein Auf und Ab erlebte – insbesondere, was die schwierige Suche nach einem geeigneten Baugrundstück betraf. Realisiert wird es nun auf Grund und Boden der Stadt Remscheid. An der Bornefelder Straße entsteht Raum für zehn Gäste, wie Holthaus die künftigen Bewohner bezeichnet.
74 Hospiz-Einrichtungen gibt es in Nordrhein-Westfalen. In Remscheid und seinen Nachbarstädten fehlte bislang das stationäre Angebot, betreut und behütet vom Leben Abschied nehmen zu können. Darauf hatte ihn sein Unternehmerkollege Johann-Wilhelm Arntz vor über einem Jahrzehnt aufmerksam gemacht, der ihn für ein Engagement gewinnen konnte.
Förderverein für Hospiz Bergisch Land
Dabei formierte sich ein „tolles Team“, wie Holthaus seine Mitstreiter im Vorstand des Fördervereins bezeichnet. Mit ihm zusammen wirken Pfarrer Uwe Leicht von der Stiftung Tannenhof, der ehemalige Gesundheitsamtsleiter Dr. Frank Neveling, und Professor Artur Wehmeier, früherer Chefarzt am Sana-Klinikum, zusammen. „Wir haben uns immer wieder aufgerichtet, wenn mal etwas nicht geklappt hat. Und es gab im Laufe der Jahre nicht einen einzigen Streit unter uns“, blickt Holthaus zurück.
Spenden und Erlebnisse, die ans Herz gehen
Ihm fiel die Aufgabe zu, Spenden zu sammeln und über das Projekt in der Öffentlichkeit zu informieren. Immer wieder konnte er von Sponsoren Großspenden entgegennehmen, es gab Benefiz-Galas im Teo Otto Theater mit Moderator Horst Kläuser, der sich auf vielfältigen Ebenen für die gemeinsame Sache eingesetzt habe. Zudem seien viele kleinen Beträge auf dem Konto des Vereins eingegangen. 4500 Einzelspenden zählt Andreas Holthaus bis heute.
Und noch gut kann er sich an das 100. Vereinsmitglied erinnern, das er mit einem Blumenstrauß ehrte. „Die ältere Dame sagte zu mir, dass sie jeden Monat fünf Euro auf Seite lege. Damit konnte sie ihren Jahresbeitrag aufbringen. Sie bezog nur eine kleine Rente“, nennt Holthaus ein Beispiel für die vielen Begegnungen, die ihm ans Herz gegangen sind.
Die ältere Dame und die vielen anderen Unterstützer machten es möglich, dass in einigen Monaten ein zwanzigköpfiges Team die ersten Gäste im Christlichen Hospiz Bergisches Land begrüßen kann. Rund vier Millionen Euro kostet das Ganze, wobei der Verein auch künftig auf Unterstützung angewiesen sei. „Denn die Krankenkassen zahlen lediglich 95 Prozent. Den Restbetrag müssen wir aufbringen“, berichtet der Vorsitzende.
Engagement als Lebenseinstellung
Dass er sich für all das einsetzt, sei auch auf seine Lebenseinstellung zurückzuführen. „Ich möchte gerne etwas zurückgeben, was ich an positiven Dingen erfahren habe. Außerdem entspricht es der Tradition meines Vaters, der sich zeitlebens kirchlich engagiert hat“, sagt der Unternehmer, der Holthaus Medical in dritter Generation seiner Familie führt und dort 120 Beschäftigte zählt. Den Einsatz für die Mitmenschen teilt er mit Ehefrau Martina. Sie leitet das Team der Grünen Damen im Sana-Klinikum – und musste so manches Mal auf ihren Mann verzichten, weil er für das Hospiz im Einsatz war. „Aber da gibt es keinerlei Dissens zwischen uns“, sagt der Vater von drei Kindern und dreifacher Opa.
Hospiz: Heute in der Gesellschaft angekommen
Noch vor zehn Jahren habe er stets erklären müssen, was eigentlich ein Hospiz ist. „Heute ist das nicht mehr nötig. Die Menschen wissen Bescheid“, erklärt Andreas Holthaus, der ganz sicher auch dazu beigetragen hat.
Heimatherz 2023: Jetzt abstimmen!
Wer soll das „Heimatherz 2023“ bekommen? Vier Kandidaten stehen zur Auswahl:
Monika Erdmeier | Seele in Not |
Andreas Holthaus | Christl. Hospiz Bergisch Land |
Maryam Jumaah | Flüchtlingshilfe |
Arndt Köhler/Gabi Leitzbach | IK Kremenholl |
Alle haben bereits ein Preisgeld von 500 Euro gewonnen. Der Sieger erhält das Heimatherz und ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro. Bis zum 29. Mai können Sie nun für Ihren Favoriten abstimmen – online unter www.rga.de/heimatherz oder mit dem Coupon aus der Print-Ausgabe des RGA.
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