Charta Friedhofskultur
Friedhof ist mehr als eine Ruhestätte
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Die evangelische Kirchengemeinde Lennep unterzeichnet die „Charta Friedhofskultur“.
Von Lucas Hackenberg
Remscheid. Bestattungsmöglichkeiten gibt es inzwischen in großer Zahl. Ob auf hoher See, Verbrennung oder unter einem Baum in einem Friedwäldchen. Der Trend geht hin zu individuellen Lösungen. Dennoch: Friedhöfe bilden noch immer eine beliebte Möglichkeit für Hinterbliebene, den Verstorbenen einen Platz für die letzte Ruhe zu geben.
Die evangelische Kirchengemeinde Lennep will den Friedhof in der Albrecht-Thaer-Straße 29 aus diesem Grund zeitgemäß weiterentwickeln – und Besucher von den Vorzügen der Begräbnisstätte überzeugen. Dazu soll der Ort auch in Zukunft vielfältigen Anforderungen genügen. „Wir sehen, dass die Menschen den Friedhof auf viele Arten nutzen. Ob als Park, lebendiges Geschichtsbuch oder eben als den Ort einer würdevollen Bestattung“, sagt Steffi Geier, die Vorsitzende des Friedhofsausschusses der evangelischen Kirchengemeinde. Um das Bewusstsein in der Gesellschaft für Friedhöfe als Ort der Erinnerung zu schärfen, will man in Lennep mit der Zeit gehen. „Uns muss es darum gehen, den Friedhof als kulturelles Erbe in allen Teilen der Gesellschaft zu verankern“, führt Geier aus.
„Wir wollen den Friedhof als kulturelles Erbe in der Gesellschaft verankern.“
Mit der Unterzeichnung der „Charta Friedhofskultur“ wird hierzu ein öffentlichkeitswirksamer Schritt gegangen. Friedhofsgärtner Helge Lendermann warb in der Kirchengemeinde erfolgreich für den Beitritt zur Charta, welche die Ideale der Kirchengemeinde ausnahmslos widerspiegele, so die Verantwortlichen. Das Programm vereint Aspekte wie eine würdevolle Bestattung mit der Errichtung von Begegnungsorten oder dem Beitrag von Friedhöfen zum Naturschutz. „Die Vögel, die sich in unseren Nistkästen niederlassen, schätzen die Biodiversität hier sehr“, sagt Birgit Sonnborn, die seit kurzem Mitglied des Friedhofsausschusses ist. Pfarrerin Iris Giesen fügt hinzu: „Die Benjeshecke und der Pfad der Erinnerung machen unseren Friedhof in dieser Hinsicht besonders“. Der Pfad der Erinnerung gleicht dabei einem Rundgang durch die Geschichte Lenneps. Mit Hilfe von QR-Codes kann man nachvollziehen, welche berühmten Persönlichkeiten der Stadt auf dem Friedhof der evangelischen Kirchengemeinde bereits begraben liegen. „Langfristig soll es diese Möglichkeit, sofern gewünscht, an jedem Grab geben“, verkündet Steffi Geier.
Mit Blick in die Zukunft erhoffe man sich, durch die Unterzeichnung und dem Beitritt zur „Charta Friedhofskultur“ zudem ein Netzwerk von Friedhöfen aufzubauen, welche ähnliche Ziele verfolgen, sagt Katrin Volk, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit.