Remscheid. Am 19. Juni soll der Stadtrat eine Grundsatzentscheidung treffen, ob das Outlet Center Remscheid in Lennep gebaut wird. „An diesem Ziel halte ich fest“, beantwortet Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD) eine RGA-Anfrage.

Derzeit führe die Verwaltungsspitze weiterhin „sehr konstruktive Verhandlungen“. Dabei geht es um den Verkauf von Röntgen-Stadion, Jahn- und Kirmesplatz an den Investor Philipp Dommermuth, der seine Pläne auf diesen Flächen umsetzen will. Über den Stand der Dinge will der OB keinen Kommentar abgeben.

Bevor der Stadtrat den Beschluss fasst, ob für das Center ein vorhabenbezogener Bebauungsplan entwickelt wird, soll erst einmal die zuständige Bezirksvertretung Lennep ein Votum abgeben. Ihre nächste Sitzung ist für den 15. Juni vorgesehen.

Lenneps Bezirksbürgermeister Markus Kötter (CDU) fordert „Transparenz und Informationen ein“ – und zwar möglichst bald. „Eine so bedeutende Entscheidung können wir nicht mal eben hoppla-hopp treffen. Wir benötigen Zeit, um über das Verhandlungsergebnis beraten zu können“, erklärt Kötter, der von der Verwaltung eine Vorlage für Anfang Juni erwartet.

Markus Kötter (CDU) willAntworten auf offene Fragen

Er sei nach wie vor grundsätzlich ein Befürworter des Großprojekts. „Aber es stehen ja noch viele offene Fragen im Raum. Wie sehen die planerischen Grundlagen aus? Welche finanziellen Folgen hat das Center für die Stadt? Welche Risiken gibt es?“, listet Kötter auf. Er pocht darauf, dass die CDU-Fraktion die Gelegenheit haben müsse, diese und andere Aspekte beleuchten zu können – auf der Grundlage des Verhandlungsergebnisses.

Das soll laut Zeitplan der Stadtverwaltung bis Ende Mai vorliegen. „Dieser selbst gemachte Zeitdruck ist mir unerklärlich“, erklärt Kötter. „Und er darf nicht dazu führen, dass wir zwischen Suppe und Kartoffeln diese wichtige Entscheidung treffen müssen.“

Es ist aus Sicht von Oberbürgermeister Mast-Weisz eine Entscheidung über eine Riesenchance für Remscheid und die gesamte bergische Region. Investor Dommermuth rechnet mit 400.000 Kunden pro Jahr, die in den rund 100 Shops einkaufen wollen. Und so mancher werde die Gelegenheit nutzen, die Umgebung kennenzulernen, stellt Mast-Weisz heraus. Eine Fahrt mit der Schwebebahn, ein Besuch im Wuppertaler Zoo oder ein Abstecher in die Hückeswagener Altstadt – all das seien nur einige Beispiele für das Freizeitprogramm, das mit dem Besuch des Outlet-Centers verbunden werden könnte.

Sollten sich die politischen Gremien für die Realisierung aussprechen, werde er seine Amtskollegen in den Nachbarstädten über das Projekt ausführlich informieren. Eine entsprechende Einladung aus Wuppertal liege ihm bereits vor. Diese werde er gerne wahrnehmen, fügt Mast-Weisz hinzu.