Lieferservice
Remscheid bringt’s dann bald doch
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Start des Lieferservices hat sich erneut verzögert. Jetzt soll alles recht schnell gehen. Einen konkreten Termin gibt es aber nicht.
Von Sven Schlickowey
Remscheid. Der Start von „Remscheid bringt’s“, dem Lieferservice für den Remscheider Einzelhandel, hat sich erneut verzögert, soll nun aber in den kommenden Wochen geschehen. „Wir sind da auf einem guten Weg“, sagt Dirk Fromme, Geschäftsführer des Dienstleisters E-Cargo. Auf einen konkreten Termin will er sich im Gespräch mit dem RGA zwar nicht festlegen, der Start erfolge aber „in Kürze“.
Vorbereitet sei bereits alles, so Fromme. Die Homepage sei nahezu fertig, das elektrische Lieferfahrzeug stehe schon in Remscheid bereit und auch das Personal stehe in den Startlöchern. „Das ist soweit alles im Fluss.“ Noch stünden aber die letzten Absprachen an, mit den Händlern, die bereits zugesagt haben, über die Homepage, mit weiteren Einzelhändlern über ihre Teilnahme und mit der Stadt. „Da gibt es ein weiteres Gespräch am Freitag.“
Ähnlich optimistisch hatte sich Dirk Fromme bereits Mitte Januar gezeigt, als der RGA schon einmal nachfragte. Ursprünglich hatte das Projekt mal einen Start im Dezember angepeilt, der dann aber verschoben werden musste. Was aber ausdrücklich nicht am Dienstleister liege, wie Barbara Reul-Nocke betont. „Die Geschäfte zeigen sich sehr zurückhaltend“, berichtet die Rechtsdezernentin der Stadt Remscheid, in deren Bereich das Lieferprojekt fällt. Das sei aber normal, und auch in Bochum, wo E-Cargo bereits einen ähnlichen Service betreibt, kaum anders gewesen.
Bisher habe ein knappes Dutzend Einzelhändler ihre Teilnahme zugesagt, berichtet Dirk Fromme, nicht nur aus dem Allee-Center, wo „Remscheid bringt’s“ ein Ladenlokal bezogen hat. So sei zum Beispiel auch Hutmacherin Susanne Bollmann aus der Hindenburgstraße mit dabei. „Jetzt wollen wir noch an die Filialisten ran“, sagt Fromme und nennt Thalia und dm als Beispiele. In Bochum nähmen zum Beispiel Saturn und die Mayersche Buchhandlung an dem Service teil. „Das funktioniert da sehr gut.“
Zudem denke man über eine Erweiterung des Services nach, sagt der Geschäftsführer. „Remscheid bringt’s“ soll Waren aus den teilnehmenden Geschäften per E-Fahrzeug zu Kunden innerhalb der Stadt liefern, erst mal an drei Tagen pro Woche nachmittags. An den Vormittagen könne man die Infrastruktur nutzen, um Essen auszuliefern, so Fromme. Dazu gebe es bereits erste Gespräche.
Zudem wolle man das Angebot weiter bekannt machen, bei Händlern, aber auch bei potenziellen Kunden. „Wir steigen gerade groß in die Werbung ein.“ So hätten die ansonsten derzeit noch zur Untätigkeit verdammten Mitarbeiter in den zurückliegenden Tagen tausende Flyer in der Stadt verteilt.
Trotz aller Verzögerungen, „Remscheid bringt’s“ soll bald kommen, stellt Barbara Reul-Nocke klar. „Für so etwas braucht man ein bisschen Geduld und vor allem Hartnäckigkeit“, sagt die Dezernentin – und verspricht: „Ich bin hartnäckig.“
Standpunkt von Melissa Wienzek: Je mehr, desto besser
Die meisten von uns haben doch schon im Internet bestellt. Auch mehrfach. Warum? Im Gegensatz zum Laden vor Ort hat der weltweit umspannende Konzern das Teil da und liefert es mir bequem nach Hause.
Doch das soll sich jetzt ändern: „Remscheid bringt’s“ soll nun nach reichlicher Verzögerung an den Start gehen und den lokalen Einzelhandel stärken. Das ist super, um unsere Innenstadt am Leben zu halten – und auch notwendig. Denn der Händler vor Ort muss in Zeiten von E-Commerce mit dem im Netz mithalten. Und wenn die Ware dann noch klimaneutral ausgeliefert wird – umso besser.
Vor allem Ältere können vom Service profitieren. Gut wäre, wenn auch in Remscheid Filialisten wie dm mitmachten: Dann entfällt das Haferdrink-Schleppen durchs Center. Die Lieferkosten sollten dabei nicht so hoch sein, dass es unattraktiv für den Kunden wird. Derzeit macht rund ein Dutzend Händler mit. Da geht doch sicher noch was. Denn je mehr Geschäfte teilnehmen, umso interessanter wird es.