Unterirdisches Wasser
Bauarbeiter verlegen den Müggenbach
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Gewässer durchfließt unterirdisch den Obi am Hauptbahnhof. Das soll sich jetzt ändern.
Remscheid. Unter dem Obi plätschert der Müggenbach. Nicht hörbar. Und schon gar nicht ist das Bächlein zu sehen, das bei den Stadtwerken entspringt und in der Oelmühle wieder an die Oberfläche tritt. Der Müggenbach durchfließt den Verkaufsraum des Baumarktes sowie weitere Firmen rund um den Hauptbahnhof in unterirdischen Rohren. Verrohrt soll er bleiben, allerdings haben die Technischen Betriebe Remscheid (TBR) mit der Verlegung des Müggenbachs begonnen.
Im März schloss der OBI in Remscheid seinen jahrelangen Umbau ab
An der Ecke Am Ostbahnhof / Presover Straße wird deshalb jetzt auch sonntags gearbeitet. In einem neun Meter tiefen Schacht treiben Bauarbeiter im Erdreich ein Rohr voran. In ihm soll der Müggenbach in Zukunft fließen. Und zwar unter Fahrbahnen, Bürgersteigen beziehungsweise Flächen, die sich in städtischem oder privatem Besitz befinden.
„Hauptsache, sie sind öffentlich zugänglich“, sagt Uwe Jantke, Leiter des Bereichs Kanalbau bei den Technischen Betrieben Remscheid: „Wir können ja schlecht mit dem Bagger in den Obi fahren, um dort den Boden aufzureißen.“
Darum muss der Bach verlegt werden
Genau so etwas könnte in Zukunft häufiger nötig werden. Hintergrund: An vielen Stellen im Stadtgebiet fließt seit Jahrzehnten und Jahrhunderten unterirdisch Wasser. Um an der Oberfläche ungehindert bauen zu können, haben die Bauherren von einst Bäche verrohrt und ins Erdreich verlegt. „Danach galt: Aus den Ohren, aus dem Sinn“, sagt Uwe Jantke.
Doch irgendwann bekommen die alten Rohre Risse und können das Wasser nicht mehr halten. Deshalb sind die TBR bedacht, die Bäche nach und nach in Bereiche zu verlegen, in denen Bauarbeiten möglich sind.
Auf seinem bisherigen unterirdischen Weg von der alten Ziegelei an der Lenneper Straße durch das Bahnhofsareal und weiter in Richtung Bismarckstraße durchfließt der Müggenbach übrigens noch weitere private Gebäude, darunter das der Firma Floßbach.
Über eine Strecke von 500 Metern treiben die Arbeiter das neue Rohr jetzt zunächst in Richtung Obi-Markt voran. Ende Juni, Anfang Juli wollen sie dort angelangt sein. Dazu arbeiten sie auch an den Sonntagen, denn: „Bei einem unterirdischen Vortrieb kann jeder Stillstand dazu führen, dass sich das Erdreich wieder konsolidiert“, erklärt Uwe Jantke. Das würde den Einsatz des teuren Geräts zum grabenlosen Verlegen von Rohren verteuern. Neue Asphaltarbeiten sollen nur noch im Kreuzungsbereich erfolgen.