Gemeinde und Stadt verhandeln
Alte Johanneskirche könnte Kita werden
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Der Bezirksbürgermeister bringt einen neuen Standort ins Spiel.
Remscheid. In der Stadt fehlen Kita-Plätze. So auch im Süden. Um den Bedarf zu decken, brachte Bezirksbürgermeister Stefan Grote (SPD) am Mittwochabend in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd einen neuen Standort ins Spiel: die alte Johanneskirche neben der Familienbildungsstätte „Die Wiege“ am Hohenhagen. „Die Kirche steht leer und wäre ideal für eine Kita. Die Umsetzung ginge schnell – und wir hätten hier auch keine Verkehrsprobleme“, sagte Grote. Die Stadtteilpolitiker fanden die Idee gut – zumal sich die Realisierung einer Kindertagesstätte auf dem Gelände der ehemaligen Mannesmann-Villa an der Burger Straße als schwierig erweist. Zwar sei der neue Investor laut Sozialdezernent Thomas Neuhaus (Grüne) immer noch gewillt, dort eine Einrichtung zu bauen. Doch erschwere die angespannte Lage auf dem Baumarkt derzeit die Lage.
„Jetzt müssen wir Geld und guten Willen zusammenkriegen.“
Die Evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde und die Stadt Remscheid sind bereits in konkreten Gesprächen, was die ehemalige Johanneskirche an der Hohenhagener Straße betrifft. „Wir könnten uns eine Kita darin in Zusammenarbeit mit der ,Wiege‘ gut vorstellen“, sagt Pfarrer Axel Mersmann auf RGA-Nachfrage. Denn ihm sei wichtig, dass die einzige Familienbildungsstätte Remscheids in privater Trägerschaft erhalten bleibe. Es habe bereits Gespräche mit der Stadtverwaltung gegeben, weitere sollen folgen. Dabei sollen die Rahmenbedingungen abgesteckt werden – unter anderem die Trägerschaft. „Wir als Kirchengemeinden können nichts übernehmen, was Kosten verursacht.“ Eine Kita in der leerstehenden Johanneskirche sei für die Evangelische Auferstehungs-Kirchengemeinde, die bereits vier andere Kindertagesstätten in Remscheid betreibt, ein naheliegendes Projekt, sagt Mersmann. „Weil wir damit in die Zukunft investieren.“
Die Johanneskirche, 1952 erbaut, sei der erste Kirchneubau nach dem Krieg in Remscheid gewesen. In den 70ern wurde ein Gemeindehaus angebaut. Dort ist die „Wiege“ seit 15 Jahren beheimatet. Zum 1. Januar 2018 ging die Johanneskirchengemeinde in der jetzigen Evangelischen Auferstehungs-Kirchengemeinde auf – die Kirche an der Hohenhagener Straße wurde nicht mehr benötigt. Das Gebäude ist in die Jahre gekommen und bräuchte laut Pfarrer Mersmann ohnehin eine Frischzellenkur. Die Stadt sei bereits 2022 auf die Gemeinde zugekommen. Schließlich ist sie als Träger bereits bekannt. „Jetzt müssen wir gucken, wie wir Geld und guten Willen zusammenkriegen“, sagt Mersmann.
Den guten Willen hat auch Sozialdezernent Thomas Neuhaus. „Wir unterstützen das Projekt an der Stelle.“ Er freue sich, dass die Kirche in der Kita-Planung wieder eine stärkere Rolle spiele. Derzeit befinde man sich in der Planungsphase. Er macht aber auch deutlich: Jedes Projekt benötigt Vorlaufzeit, auch wenn der Druck groß ist. In der Regel seien das drei Jahre. Das Prozedere: Ein Investor stellt Grundstück und Gebäude zur Verfügung, die Stadt reicht dann Pläne beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) ein und setzt Ausschüsse und Rat ins Benehmen. Der LVR begutachtet die Räume und Flächen vor Ort und gibt seine Einschätzung ab. Oft geht es auch um baurechtliche Bedingungen. Und der Bedarf wächst weiter.
Handel an der Burger Straße
Die Menschen im Süden wünschen sich einen Drogeriemarkt und Vollsortimenter auf dem Aldi-Gelände Burger Straße. Die Stadtverwaltung hat mittlerweile diesbezüglich mit der Bezirksregierung erste Gespräche geführt. Denn für eine Umsetzung müsste die eine Ausnahmegenehmigung erteilen. „Die Bezirksregierung kann unseren Vorschlag nachvollziehen“, erklärte Stadtplaner Andreas Huth dazu am Mittwochabend in der Sitzung der Bezirksvertretung Süd, die sich ebenfalls dafür einsetzt. Düsseldorf prüfe nun weiter, die Stadt vereinbart nun einen erneuten Gesprächstermin.