Europaweite Ausschreibung kann beginnen
Rathaus in Remscheid wird zur Dauerbaustelle
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Auf den Bau des neuen Trakts soll Modernisierungsprogramm im Altbau folgen.
Von Frank Michalczak
Remscheid. Der geplante Rathaus-Anbau hat ein weiteres Etappenziel erreicht. Der Bebauungsplan, der für das Projekt neu geschrieben werden musste, entfaltet Rechtskraft. Das heißt: Nun kann die nächste Phase der Vorbereitungen für die europaweite Ausschreibung beginnen. „Wir suchen dabei einen Unternehmer, der von der Planung bis zur Ausführung alles übernimmt - so wie beim Neubau des Berufskollegs am Hauptbahnhof“, berichtet Stadtdirektor Sven Wiertz.
Zunächst einmal müsse aber eine genaue Planungsgrundlage her, wie viele Büros in welcher Größe eingerichtet werden sollen. Als gesetzt gelten der neue Feuerwehrstandort, der in dem neuen Verwaltungstrakt hinter dem Rathaus entstehen soll, und ein Multifunktionssaal - zum Beispiel für die Sitzungen des Rates.
Vom Tisch seien hingegen Überlegungen, in den Anbau das Gesundheitsamt zu verlegen. Für die Behörde müsse eine andere Lösung gefunden werden, weil sie wegen ihres Raumbedarfs nicht in den Trakt passe. Klar sei aber, dass die Behörde einen neuen Standort benötige: Das Gebäude in Hasten genügt längst nicht mehr den zeitgemäßen Ansprüchen - von der fehlenden Barrierefreiheit bis hin zu dem hohen Energiebedarf. Wiertz deutet an, dass der Stadtrat Vorschläge von der Verwaltung über die Zukunft des Amts erhalten werde. Zunächst einmal gelte es aber, Vorgaben vom Bund abzuwarten, der nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie Vorgaben über die künftige personelle Ausstattung der Gesundheitsbehörden geben will.
Der Baubeginn am Rathaus wird noch auf sich warten lassen
So viel steht fest: Der Baubeginn am Rathaus wird noch auf sich warten lassen. Bei der europaweiten Ausschreibung der Arbeiten gilt es, diverse Fristen zu beachten, ehe es zu einem Zuschlag kommt. Dass in der Zwischenzeit die Baupreise so sehr steigen, dass sich das Projekt als nicht mehr wirtschaftlich erweisen könnte, vermutet der Stadtdirektor nicht. Die Alternative wäre eine Ertüchtigung des vorhandenen Anbaus, der allerdings sehr aufwendig wäre und im Zweifel so wie der neue Trakt teurer würde als die Kalkulation vor einigen Jahren.
Zuletzt war von 30 Millionen Euro die Rede, die Remscheid in den Neubau investieren müsse. Dieser erfolgt nach dem Abriss der vorhandenen Gebäudeeinheit aus der Nachkriegszeit. Erste Vorarbeiten sind mittlerweile erledigt. Unter anderem wurden die „vereinigten Hüttenwerke“, wie der Volksmund die betagte Garagenlandschaft hinter dem Rathaus getauft hat, beseitigt.
Stadt muss auch den Altbau modernisieren
Mit dem Anbau ist aber die Modernisierung des Rathauses längst noch nicht abgeschlossen. Im Altbau gilt es, die Räumlichkeiten und vor allem die Elektroleitungen zu sanieren, die größtenteils aus den 50er-Jahren stammen. „Uns fehlte das Geld, die nötigen Erneuerungsarbeiten sukzessive umzusetzen“, blickt Sven Wiertz auf die Jahre des eisernen Sparens zurück.
Nun aber stehe die Stadt vor der Herausforderung, unter Beachtung des Denkmalschutzes ein Erneuerungsprogramm im Rathaus zu starten, das bis in die 2030er-Jahre reichen könnte.