Bühne
Preisträger spielen mit Symphonikern
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Drei Bundessieger traten ins Rampenlicht.
Von Daniel Diekhans
2005 ist ein guter Jahrgang – besonders, wenn es um die aufstrebenden Talente der Klassik-Szene geht. Das diesjährige „Jugend brilliert“-Konzert der Bergischen Symphoniker stellte drei Solisten vor, die neben dem Geburtsjahr 2005 auch den Erfolg beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert gemeinsam haben.
Mit Leonard Toschev stand ein mehrfacher Bundespreisträger auf dem Podium. Der Geiger, der seit dem elften Lebensjahr mit Orchestern auftritt, kommt aus einer Musikerfamilie. Den ersten Unterricht bekam er von der Großmutter. Mit seinem Vater, so Leonard, übe er bis heute regelmäßig. Für sein Debüt im Teo Otto Theater hatte der Teenager aus Leipzig das Brahms-Konzert einstudiert – in den Worten von Moderator Johannes Zink „ein absoluter Klassiker der Violinliteratur“. Die melodischen Schönheiten des 1879 uraufgeführten Werks gestaltete der Geiger im regen Austausch mit den Symphonikern. So erhielt der 25-Minuten-Kopfsatz eine schlüssige Struktur. Entschlossen ging er das unbegleitete Solo an und verlieh der Kadenz des Uraufführungssolisten Joseph Joachim frische Farben.
Am Ende des Satzes schwebte der volle Gesang seines Instruments über dem Orchester. Dieser Flow zog sich durch den Mittelteil, in dem Leonard zwischen süßen und herben Klängen wechselte. Beim Finale passten seine scharfkantigen Tonsprünge und Läufe sehr gut zu den ungarisch gefärbten Tanzthemen. Vom Publikum wurde Leonards Leistung lautstark gefeiert.
Eindruck machte auch Nils Milan Boxberg am Kontrabass. Für den größten Vertreter der Geigenfamilie hat sich der Langenfelder schon in der Grundschule entschieden. Sein Können zeigte Nils mit dem 2. Kontrabass-Konzert von Giovanni Bottesini (um 1821-1889). Von einem „Schaustück im besten Sinne“ sprach Gastdirigent Henri Christofer Aavik, der nur ein paar Jahre älter als die Solisten des Abends ist. Tatsächlich konnte Nils seine Finger hier elegant durch alle Lagen gleiten lassen.
Ein weiterer Spezialist für volle, warme Töne ist Michel Deters, der aus Niedersachsen stammt und dessen Favorit das Marimbaphon ist. Mit Emmanuel Séjournés Marimba-Konzert nahm er seine Zuhörer mit in die Gegenwart. Ähnlich berückend wie sein Spiel waren die Flamenco- und Tangorhythmen der Symphoniker.