Für die Opfer des Nationalsozialismus
Pferdestall soll Gedenkstätte werden
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Der Rat macht sich für dauerhaften Ausstellungsort stark. Der Oberbürgermeister soll mit Land verhandeln.
Von Axel Richter
Der frühere Pferdestall der Polizeiwache an der Martin-Luther-Straße soll zur Gedenk- und Bildungsstätte werden. Die Idee von Schülerinnen und Schülern des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums fand am Donnerstagabend im Stadtrat breite Unterstützung.
Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz wird jetzt mit dem Land als Eigentümer darüber verhandeln, unter welchen Bedingungen das ehemalige Stallgebäude als dauerhafte Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus in Remscheid gesichert werden kann.
In dem alten Pferdestall sowie im Hauptgebäude der Polizeiwache wurden während der Zeit des Nationalsozialismus verhaftete Remscheider Juden gefangengehalten und mussten – eingepfercht – auf ihre Deportation in die Konzentrationslager warten.
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Gegenwärtig beherbergt das Gebäude zwei Ausstellungen. Noch in diesem Monat können dort die Wanderausstellung „Vor aller Augen“ und die Ausstellung „Remscheid im Herbst 1938“ besichtigt werden. Die Gymnasiasten hatten daran maßgeblichen Anteil. Das Land NRW stellt ihnen die Räume jedoch nur vorübergehend als Ausstellungsort zur Verfügung.
Das soll sich ändern. Dem Stadtrat bietet sich damit auch die Chance, einen bereits 2010 gefassten Beschluss zur Einrichtung eines zentralen Gedenkortes doch noch zu realisieren. Eine Stele, die am Hauptbahnhof an die Deportierten erinnern sollte, wurde schließlich nicht aufgestellt. Dort wird heute ein neues Kino gebaut.
Um den Pferdestall als Gedenk- und Bildungsstätte zu sichern, muss nun unter anderem mit der Polizei gesprochen werden. Das dürfte leichter fallen als das Gespräch mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, der die Immobilien des Landes verwaltet.
Unter seiner Obhut bröckelt unter anderem die Fassade der einstigen Kaserne an der Martin-Luther-Straße. „Ich habe deshalb bereits vor zwei Jahren beim Liegenschaftsbetrieb angefragt“, erklärte der OB am gestrigen Abend. Eine Antwort hat er damals nicht erhalten.