Klimafreundliche Regeln

Ehemalige Schule Eisernstein: Neues Wohngebiet soll grün werden

Auch grün, aber nicht schön: Die Natur hat das Gelände mittlerweile übernommen. Doch auch das Wohnen hier soll klimafreundlich sein. Archivfoto: Roland Keusch
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Auch grün, aber nicht schön: Die Natur hat das Gelände mittlerweile übernommen. Doch auch das Wohnen hier soll klimafreundlich sein.

Die Pläne für das ehemalige Grundstück der Schule Eisernstein werden konkret. Sie setzen Grundstücksbesitzern klimafreundliche Regeln.

Von Tristan Krämer

Gut sieben Jahre nachdem das damalige Gebäude der Grundschule Eisernstein von einem Feuer zerstört wurde, wird immer konkreter, was auf dem seitdem brachliegenden Gelände entstehen soll. Eines lässt sich mit Blick auf den Entwurf der Stadt, den Baudezernent Peter Heinze und Fachdienstleiterin Christina Kutschaty am Mittwoch in der zuständigen Bezirksvertretung vorstellten, sagen: Das geplante Wohngebiet an der Ecke Schulstraße/Am Schützenplatz wird grün.

Bäume und Grünflächen

Vorhandenes Grün wie Bäume oder Grünflächen sollen zum Teil erhalten bleiben. „Wir wollen innerhalb des Wohngebiets öffentliche Grünflächen mit Aufenthaltsqualität schaffen“, sagt Kutschaty.

ZEITPLAN

2021 Die BV brachte einstimmig die Offenlage des B-Plan-Entwurfs auf den Weg. Den endgültigen Beschluss darüber fasst der Hauptausschuss Ende November. 2020 soll der B-Plan verabschiedet werden. Anschließend folgt zunächst der Bau des Kreisverkehrs, dann vermarktet die Stadt die Grundstücke, ab 2021 soll gebaut werden.

Doch auch die Hausbesitzer sind gefragt: Der Bebauungsplan legt fest, dass bei Grundstücksgrößen unter 400 m² mindestens ein Baum gepflanzt und gepflegt werden muss, bei über 400 m² sind es sogar zwei Bäume. Eine Pflanzliste gibt vor, welche Baumarten gepflanzt werden sollen. So soll auch verhindert werden, dass die Bäume in einigen Jahren zu groß werden und die Wohnqualität mindern.

Schottergärten

Ökologisch wertlose Steinwüsten aus Schotter oder Fels in Vorgärten schließt der Bebauungsplan explizit aus. Und nicht nur das: Auch die Gärten hinter dem Haus müssen begrünt sein. „Wir haben jegliches mineralisches Schüttgut ausgeschlossen. Auch Glas oder Plastik sind nicht erlaubt“, betonte Kutschaty. Auch zentimeterdicke Schichten aus Rindenmulch sind per Bebauungsplan ausgeschlossen.

Dächer

Laut Bebauungsplan sind die Dächer von Häusern, Garagen und Carports „mit Gräsern, bodendeckenden Gehölzen und Wildkräutern und Stauden zu bepflanzen und dauerhaft zu erhalten“. Damit soll unter anderem das Klima in der Siedlung verbessert werden: Grüne Dächer heizen sich nicht auf und filtern Staub und Schadstoffe aus der Luft.

Grundstücksabgrenzung

Statt mit Stahl- oder Mattenzäunen sollen die Eigentümer ihre Grundstücke größtenteils mit Hecken oder Gehölze begrenzen. Ausnahme sind Hintergärten bis zu einer Tiefe von vier Meter entlang einer Terrasse. Hier dürfen auch Mauern oder andere Abgrenzungen etwa als Sichtschutz zum Nachbarn zum Einsatz kommen.

Was gibt der B-Plan noch vor?

Angebunden wird das Wohngebiet durch einen Kreisverkehr. Dieser soll an der Kreuzung Schulstraße/Am Schützenplatz entstehen. Hier, im Bereich des Wohngebiets, der zur Straße zeigt, sollen dreigeschossige Gebäude entstehen. Die Stadt, die die Grundstücke selbst vermarktet, sieht hier Mehrfamilienhäuser. Einzel- und Doppelhäuser sind hingegen im hinteren Bereich der Siedlung, der durch eine u-förmige Straße und Fußwege angebunden wird, vorgesehen.

Ist der Bebauungsplan unumstritten?

Nicht ganz. Bezirksbürgermeister Andreas Stuhlmüller (CDU) kritisierte die verbindliche Festsetzung von Baumpflanzungen und Gründächern. Die zum Teil erheblich höheren Kosten würden junge Familien, die ja angelockt werden sollten, abschrecken. Sein Stellvertreter Heinz-Jürgen Heuser (SPD) nimmt die Gegenposition ein. Sein Argument: „Gerade junge Familien sind klimabewusst und wollen in ein grünes Wohngebiet.“

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