Ralf Barsties geht in Ruhestand

Neuer Chef für die Arbeit Remscheid

Ralf Barsties (l.) und sein Nachfolger David Felber in den Werkstätten der Arbeit Remscheid an der Freiheitstraße. Heute übergibt der alte Geschäftsführer endgültig an den neuen.
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Ralf Barsties (l.) und sein Nachfolger David Felber in den Werkstätten der Arbeit Remscheid an der Freiheitstraße. Heute übergibt der alte Geschäftsführer endgültig an den neuen.
  • VonSven Schlickowey
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Wechsel an der Spitze der Beschäftigungsgesellschaft: David Felber folgt auf Ralf Barsties.

Remscheid. Einen Arbeitstag noch, den heutigen Donnerstag, dann ist Schluss für Ralf Barsties. Nach 14 Jahren an der Spitze der Arbeit Remscheid gGmbH geht er in den Ruhestand, wechselt in den arbeitsfreien Teil der Altersteilzeit. „Ich denke sicher gerne an die Arbeit Remscheid zurück“, sagt Barsties im RGA-Gespräch. „Ich bin aber auch froh, dass ich das zukünftig nicht mehr tun muss.“

2009 hatte Ralf Barsties den Job übernommen, seinen neuen Arbeitgeber kannte er da aber schon eine zeitlang. Als Geschäftsführer der Diakonie im Kirchenkreis Lennep gehörte er der Gesellschafterversammlung an. Es sei damals Zeit für einen solchen Wechsel gewesen, sagt der gelernte Sozialarbeiter heute: „Ich hatte bis dahin ziemlich viel Zeit in Gremien und Ausschüssen verbracht.“ Als Geschäftsführer einer GmbH seien die Entscheidungswege ungleich einfacher: „Man trägt eine hohe Verantwortung, kann aber auch ganz anders arbeiten.“

Im Fall der damals schon zehn Jahre alten gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft bedeutete dies auch, einige Veränderungen umzusetzen. Barsties wickelte die Tischlerei und einen GaLa-Bau-Betrieb innerhalb der Arbeit Remscheid ab. „Das war damals gar nicht mehr gefragt.“ Und gründete unter anderem die Service-Agentur, die inzwischen im Bereich Gartenarbeit sowie Haushaltsauflösung aktiv ist, und übernahm den Betrieb des Freizeitparks Kräwinklerbrücke.

So sei eine Organisation entstanden, die „eine wichtige Funktion in Remscheid übernimmt“, sagt David Felber. Der 40-jährige Kölner ist zum 1. April zum neuen Geschäftsführer der Arbeit Remscheid bestellt worden, seither arbeitet Ralf Barsties ihn ein. Sein neuer Arbeitgeber leiste viel für Menschen, die Unterstützung benötigen, betont Felber. Und zum Beispiel mit der Kräwi und dem Kaufhaus am Markt auch viel für die gesamte Stadtgesellschaft.

Diese Vielseitigkeit sei einer der Gründe gewesen, sich in Remscheid zu bewerben, erklärt David Felber. „Das geht ja weit über den üblichen Bereich eines Bildungsträgers hinaus.“ So bestehe die Möglichkeit, dass sich die verschiedenen Bereiche gegenseitig ergänzen. Etwas für Dritte zu bewirken, sei wichtig für ihn, sagt der diplomierte Volkswirt, der vorher schon bei vergleichbaren Anbietern gearbeitet hat. „Deswegen fühle ich mich auch ganz wohl bei einer gGmbh.“ Die gemeinnützige GmbH gilt oft als Bindeglied zwischen dem wirtschaftlichen und sozialen Bereich, sie muss laut Gesetz „selbstlos, ausschließlich und unmittelbar“ gemeinnützige Zwecke verfolgen. „Es ist gut, dass die Gewinnerzielung bei uns kein Selbstzweck ist“, sagt David Felber.

Noch sei er „mitten im Prozess, alles zu durchschauen und zu verstehen“, berichtet Felber über seinen Start bei der Arbeit Remscheid. „Grundsätzlich bin ich ein kreativer Mensch“, sagt der Vater von drei Kindern zu möglichen Plänen für die Zukunft. Aber auch: „Jetzt will ich mir erst mal Zeit lassen, hier anzukommen.“

Sich Zeit lassen, das will auch Ralf Barsties nun tun. „Erst mal aufatmen, durchatmen“, nennt er seine Ziele für die kommenden Tage, dazu gehöre auch ein Urlaub mit Frau und Hund in Holland. Ein E-Mountainbike warte auf ihn, sagt er. Zudem wolle er sich ehrenamtlich engagieren, zum Beispiel als Bürgerbusfahrer in seinem Wohnort Much im Rhein-Sieg-Kreis: „Das ist mir auch wichtig.“ Vorstandsämter und ähnliches seien aber erstmal tabu, betont der 63-Jährige: „Ich habe nicht das Bedürfnis, etwas zu bestimmen, auch wenn mir meine Frau das noch nicht glaubt.“ Und ein bisschen bleibt er auch Remscheid erhalten, kündigt er an, zumindest als Mitglied im Förderverein der Arbeit Remscheid: „Das ist ja klar.“

Hintergrund

Die 1999 gegründete Arbeit Remscheid gGmbH ist eine Qualifizierungs- und Beschäftigungsgesellschaft, die die Wiedereingliederung arbeitsloser Menschen mit Beschäftigungsprojekten und Bildungsangeboten unterstützt. Dazu gehören das Kaufhaus Remscheid, der Freizeitpark Kräwi, die Serviceagentur sowie die Produktionsschule „Catering & Eingemachtes“ und die ehemalige Stadtgärtnerei. Gesellschafter sind die Stadt, die Diakonie, die Kreishandwerkerschaft und der Arbeitgeberverband.

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