Evangelische Kirchengemeinde Lennep
Café Namibia: Mit Kaffee, Kuchen und Kultur Gutes tun
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Café Namibia unterstützt Kinderdorf – Am Sonntag kommen die Dis-Harmoniker.
Von Sabine Naber
Remscheid. Nach einer Reise nach Namibia ging dem Ehepaar Doris und Wolfgang Belzer die erbärmlichen Zustände in den Kindergärten dort nicht mehr aus dem Sinn. Zurück in Lennep engagierten sie sich intensiv und gründeten schließlich innerhalb der Evangelischen Kirchengemeinde Lennep das Café Namibia. Jetzt gibt es die ersten Termine für das neue Jahr. Bereits an diesem Sonntag wird es Musik im Gemeindehaus an der Hardtstraße geben.
Dort treffen sich Interessierte an sechs Sonntagen im Jahr bei einem gemütlichen Kaffeenachmittag zum Gedankenaustausch. Der Erlös des Kaffee- und Kuchenverkaufs wird auf das Kirchenkonto überwiesen und kommt seit 2014 dem SOS-Kinderdorf im nördlichen Namibia in Tsumeb zu Gute – einer Stadt mit rund 20 000 Einwohnern. Sie liegt etwa 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Windhoek. „Dort wurde in der Vergangenheit Kupfer abgebaut. Ansonsten hat Tsumeb den Charakter einer afrikanischen Kleinstadt. Das Kinderdorf ist eines von dreien in Namibia“, erklärt Hermann Utzat, der Koordinator des Teams rund um das Café Namibia. Er hatte das Kinderdorf, gemeinsam mit Gleichgesinnten, 2019 besucht.
„Wir können in etwa davon ausgehen, dass sowohl das Gehalt einer Erzieherin, als auch Betreuungskosten für ein Kind dort rund 400 bis 500 Euro monatlich betragen“, schildert er seine Erfahrungen. Auch habe man sehen können, dass die Kinder einen freien und glücklichen Eindruck in ihrem Zuhause machten. „Aber auch die Erzieherinnen schienen, mit ihrer Arbeit zufrieden zu sein. Denn sie haben oft lange Zeit im Kinderdorf gearbeitet. Für unsere Verhältnisse mag es wie eine geringe Entlohnung klingen, aber im Landesvergleich scheint es, ein zufriedenstellendes Einkommen und auch ein gesichertes Arbeitsverhältnis zu sein“, macht Hermann Utzat deutlich. Er engagiert sich im Café Namibia, weil er gerne aktiv ist in der Kirche und nicht nur im Gottesdienst dabei sein möchte. „Außerdem bin ich überzeugt, dass wir Deutsche in Namibia, mit Blick auf die Kolonialzeit, etwas gutzumachen haben.“ Seit 1990 ist das Land von Südafrika unabhängig. Aufgrund der Kolonialisierung im 19. Jahrhundert liegt der Anteil der Deutsch sprechenden Bevölkerung noch heute bei 32 Prozent.
Neben den Kuchenspenden der Gemeindemitglieder wird den Gästen an diesen gemütlichen Nachmittagen auch ein kulturelles Programm geboten. Am kommenden Sonntag wird der gemischte Remscheider Chor Dis-Harmoniker erwartet. Und Chorleiter Wolf-Dietrich Hörle verspricht ein abwechslungsreiches Programm. Denn das Repertoire des A-capella-Chores reicht von Rod Stewarts „Sailing“ über den Popsong „Can’t Help Falling in Love“, den einst auch Elvis Presley sang, bis hin zu „Candle on the Water“ aus dem Disney-Film „Elliot, das Schmunzelmonster“.
Weil nach dem Umzug ins Gemeindehaus an der Hardtstraße – vorher traf man sich jahrelang im Gemeindehaus Hackenberg – und der Unterbrechung durch die Corona-Pandemie der Besuch im Café Namibia noch immer etwas schleppend ist, würde sich das Team um Hermann Utzat freuen, wenn jetzt wieder mehr Besucher Interesse zeigen würden. „Auch könnten wir noch Ehrenamtler brauchen, die diese Nachmittage vorbereiten und sonntags beim Kaffee- und Kuchenverkauf helfen. Wer Interesse hat, kann sich gerne vormittags im Gemeindeamt unter Tel. 9 33 14 15 melden“, hofft das Team auf Unterstützung.
Die nächsten Termine: Bis zu den Sommerferien stehen diese Daten fürs Café Namibia bereits fest: 26. März, 30. April und 4. Juni, jeweils zwischen 14.30 und 17 Uhr.