Wanderserie
Mit dem RGA wandern: Historische Orte und spannende Kunst
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Der RGA stellt Wanderrouten vor – heute geht es durch Murbach- und Weltersbachtal.
Von Andreas Erdmann
Leichlingen. Eine erlebnisreiche Tour zum Skulpturenpark Sinneswald, der Diepentalsperre und einer Reihe historischer Orte bietet die Rundwanderung durch die Leichlinger Täler am Murbach und Weltersbach.
Wir starten vom Wanderparkplatz an der Straße Am Murbach hinter dem Ort Balken. Markant davor steht eine Holzfigur. Talaufwärts, neben einem Schieferhaus, sehen wir den Ziegelsteinbau der einstigen Wollspinnerei Pilgram. Der Leichlinger Bürgermeister und Tuchfabrikant Eduard Pilgram ließ sie 1855 auf dem Fundament einer Wassermühle aus dem 14. Jahrhundert errichten. Den Sinneswald als eine Art Naturmuseum legten Wicze Braun und Wolfgang Brudes 1993 auf dem Anwesen an. Der Eingang liegt oberhalb der Spinnerei. Im jährlichen Wechsel zeigen Künstler dort ihre Werke. Der Steinbruch am Hang wurde bereits vor 1000 Jahren betrieben. Für den Park kann man sich ruhig eine Stunde Zeit nehmen – Eintritt frei.
Talaufwärts liegt die historische Hofschaft Wietsche mit ihren beschaulichen Fachwerkhäusern. Der Ort wurde erstmals 1287 als „Withse“ erwähnt. Der Name leitet sich vom alten Namen des Murbachs „Witisa“ ab. Am Ortsausgang liegt die Wietsche Mühle, die der pensionierte Krefelder Staatsrat Walter Barth 1914 in heutiger Gestalt errichten ließ. Fenster und Türen stammen aus einem Krefelder Postgebäude. Neben dem anfänglichen Mühlenbetrieb diente sie schon immer als Gasthaus.
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Weiter geht es durch einen Buchenwald. Es folgt das kleine Staubecken vom Untersee der Diepentalsperre. Wir durchqueren die Hofschaft Diepental. Geradeaus gelangen wir zum Areal des früheren Hauptbeckens der Diepentalsperre, auch Halbachtalsperre genannt. 2021 trockengelegt, wird das Becken renaturiert. Ein Straßendamm trennt es von der noch heute bestehenden Vorsperre. 1902 bis 1908 ließ August Halbach die Becken zum Zweck der Stromgewinnung für den Ort Pattscheid anlegen. Dabei überflutete das Wasser auf einer Fläche von 9 Hektar den einstigen Sitz der Ritter von Diepental. Als Halbach den Grund erwarb, waren von der Burg nur mehr Mauerreste vorhanden. Bis in die 1930er Jahre erzeugte man dort Strom. 1921 eröffnete das Restaurant Haus Diepental an der Vorsperre und wurde mit einem Bootsfahrbetrieb und einem Schwimmbad zum beliebten Ausflugsziel. Heute ist es geschlossen. Geplant ist sein Abriss. Ein Kiosk an der Terrasse bietet Snacks an.
Wir folgen dem Straßendamm, biegen nach links, gehen am Gewässer entlang talaufwärts. Hinter einem weiteren Teich liegt die historische Grünscheider Mühle.
Dem Haus mit dem hohen Satteldach ging ein Vorgängerbau voraus, der zum Rittergut Diepental gehörte. Das heutige Gebäude, das noch Teile aus dem 17. Jahrhundert enthält, stammt aus dem Jahr 1741, wovon eine Inschrift an der Westseite zeugt. Nach größeren Erweiterungen zu Anfang des 19. Jahrhunderts war die Mühle noch 50 Jahre lang in Betrieb. Heute dient sie als Wohnhaus. Der alte Obergraben samt Wasserrad zwischen Mühlen- und Wirtschaftshaus ist noch vorhanden. Wir folgen der Straße Freienhalle linksum zur Straße Metzholz. Nun geht es rechtsum, dann links hinab ins Weltersbachtal und zum Pilgerheim Weltersbach. Es wurde 1926 von dem freikirchlichen Pastor Ernst Merten gegründet. Die Bewohner betrieben Landwirtschaft zur Selbstversorgung. Nach dem Zweiten Weltkrieg und einer Erweiterung nahm man Flüchtlinge auf. In den 1980er Jahren dann wechselte das Konzept zur Seniorenpflege und -betreuung. Heute unterhält das Diakonische Werk 19 Reihenhäuser, 30 Bungalows und 120 Appartements für Betreutes Wohnen und Langzeitpflege, dazu ein Begegnungszentrum und ein Dorfcafé.
Von einer Mühle ist nur noch der Name erhalten
Talabwärts kommen wir zur Parkanlage „Bibelgarten“. Mehrere Stationen zeigen biblische Themen. Wir folgen dem Weltersbach, teils durch Wald mit alten Buchen, teils an Auen entlang. Wege laden zum Wechsel der Bachseiten ein. Rechts oben am Berg liegt die Rehaklinik Roderbirken. An der Straße Roderbirken halten wir uns links, folgen der Straße Hasensprung. Von einer alten Mühle ist nur der Name auf das evangelische Altenzentrum Hasensprungmühle übergegangen.
Nach dem Landhaus Luise und nach der Kurve geht es scharf links den mit „x“ gekennzeichneten Weg zur L 294 hinauf. Wir folgen der Straße bergan, überqueren sie und biegen rechts in den mit „x“ bezeichneten Fußweg ein, der zwischen Wiesen einher führt. Am großen Baum oben rechts zum kleinen Ort Sonne, dann links bergab ins Murbachtal. Im Ort Wietsche geht es rechtsum zum Ausgangspunkt unserer Tour.
Tour
Dauer: ca. 3 Stunden 20 Minuten
Schwierigkeit: einfach
Ausrüstungstipp: festes Schuhwerk
Busverbindung: Linie 253 bis Haltestelle Oskar-Erbslöh-Straße
Hier gibt es die GPX-Daten zur Wanderung
Tipp: Die ersten 40 Folgen unserer Serie – mit den GPX-Daten zum Wandern mit Smartphone oder GPS-Gerät – gibt es als PDF-Download. Die ersten 20 wie als die weiteren 20 Teile sind für je 7,90 Euro erhältlich: