Minister begrüßt den Bau der Remscheider Moschee
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Rund 400 Gäste waren gestern Mittag dabei, als an der Weststraße der Grundstein für den Neubau der Moschee gelegt wurde. Himmet Ertürk, der Vorsitzende der Ditib, der Türkisch Islamischen Gemeinde in Remscheid, erinnerte an die drei Jahre Vorbereitungszeit, die der Grundsteinlegung voraus gegangen war. Und bedankte sich vor allem bei Oberbürgermeisterin (OB) Beate Wilding.
Die immer hinter der Ditib gestanden habe: "Ohne Ihre Unterstützung wäre es nicht gegangen", betonte er.
"Wir alle sind Remscheider, unterstützen unsgegenseitig"
Oberbürgermeisterin BeateWilding
Die OB sprach anschließend von "unserer Grundsteinlegung", die sie als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnete. "Wir alle sind Remscheider, unterstützen uns gegenseitig. Und das ist es, was wir in unserer Stadt brauchen." Den Bau der Moschee mit einem Begegnungszentrum nannte sie etwas Besonderes und gleichzeitig etwas Selbstverständliches. "Es ist eine Bereicherung für unsere Stadt", erklärte sie. Wer sage, die Muslime gehörten nicht in unsere Stadt, denen würde sie antworten: "Bleibt lieber draußen, denn ihr gehört nicht hierher.".
Als Orte, an denen die Menschen Zufriedenheit finden, bezeichnete Hayrettin Kahraman, Vorsitzender des Ditib-Landesverbandes, sowohl Synagogen und Kirchen als auch Moscheen. "Wir wollen gemeinsam etwas Gutes tun für Deutschland", hieß sein Appell. Seine Landsleute hätten hier ihre Heimat gefunden, gehörten nicht mehr dahin, wo sie einmal hergekommen sind.
Vorsitzender der jüdischenGemeinde ist für die Moschee
Im Namen aller christlichen Gemeinden Deutschlands überbrachte Superintendent Hartmut Demski Grüße. "Wir alle freuen uns mit Ihnen, dass Sie ein würdiges Haus haben werden, wissen uns zutiefst verbunden mit allen Religionen. Und, wie auch die Kirchtürme, weisen die Minarette wie ein Zeigefinger auf Gott."
Und Leonid Goldberg, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde im Bergischen erklärte, dass er selbstverständlich dafür gewesen sei, dass hier eine Moschee gebaut würde. Dem schloss sich Guntram Schneider, Minister für Arbeit, Integration und Soziales in NRW an.
Muslime seien längst keine Fremden mehr in unserem Land, die Integration schon lange vollzogen. "Und sie sollen ihre Religion in der Mitte unserer Städte, statt in Hinterhöfen, leben können.So wie es hier in Remscheid der Fall ist", sagte Schneider und rief dazu auf, Gegner von Toleranz aktiv zu bekämpfen.
"Die 30 schrägen Gestalten, die heute hergekommen und sich Pro NRW nennen, sind alles andere als für unser Land. Sie sind Anti-Demokraten, die bekämpft werden müssen", sagte er, bevor alle Redner, ausgerüstet mit weißen Schutzhelmen, gemeinsam den Grundstein legten.
Die rechtspopulistische Gruppierung hatte in der Nähe an der Papenberger Straße einen Stand aufgebaut - hinter einer Absperrung im Blick der Polizei. Das lockte allenfalls einige türkischstämmige Schulkinder an, die sich über die Lautsprecherreden der zumeist von auswärts stammenden Redner lustig machten. Als "Kindersoldaten" wurden sie da von den "Gestalten" bezeichnet, die zu provozieren versuchten. Die Polizei meldete aber abschließend friedlichen Verlauf.