Frühlingskonzert

Lyrik und Musik verschmelzen bei Konzert in der Lutherkirche

In nur drei Proben erarbeiteten Mozart- und Gemeindechor ein Programm, das sich am Sonntag hören lassen konnte.
+
In nur drei Proben erarbeiteten Mozart- und Gemeindechor ein Programm, das sich am Sonntag hören lassen konnte.

Mozart- und Projektchor der Auferstehungs-Gemeinde.

Von Daniel Diekhans

Remscheid. Ohne Einschränkungen singt es sich entspannter. Genau den Eindruck machte das Frühlingskonzert des Remscheider Mozart-Chors. Kirchenmusikdirektor Christoph Spengler und der Projektchor der Auferstehungs-Gemeinde sorgten für eine volle Lutherkirche. 160 Gäste erlebten einen Streifzug, der bis in die Renaissance zurückging und zuletzt bei modernen Melodien landete.

Wie in den Vorjahren wechselten sich die A-cappella-Stücke mit Gedichten ab, die die Mitglieder vortrugen. Dieses Programm hatte man gemeinsam bei drei Proben einstudiert. Dass es nur die brauchte, liegt an der Arbeitsweise des Projektchors. Vor jeder Probenphase stellt Chorleiter Spengler Noten und Übehilfen zur Verfügung, so dass sich alle eigenständig vorbereiten können. Daher müssen in den Proben keine Töne mehr „gepaukt“ werden, der Chor legt gleich mehrstimmig los. Entsprechend selbstbewusst trat am Sonntagabend das 40-köpfige Ensemble auf.

Lautmalerei wurde mit spontanem Applaus gewürdigt

Während sich Mozarts „Kyrie“ getragen wie eine Karfreitagsprozession bewegte, erinnerten Sängerinnen und Sänger im Bach-Choral „Auf, auf, mein Herz, mit Freuden“ dynamisch-prägnant an Christi Auferstehung. Weiter ging es mit Frühlingsmusik des 16. Jahrhundert. Fein austariert widmete sich der Chor Thomas Morleys „April is in my mistress’ face“. Adriano Banchieris „Contrapunto bestiale“ bot die Gelegenheit, Tierstimmen lautmalerisch zu imitieren. Ein Gag, auf den das Publikum mit spontanem Applaus reagierte.

Lautstark begrüßt wurde auch John Rutters „Prayer of Saint Patrick“, das die Brücke zur Gegenwart schlug. Erst recht was fürs Herz war Billy Joels Ballade „And So It Goes“, die die Sängerinnen und Sänger abwechselnd sangen und summten. Ähnlich bunt wie ihre Hemden und Blusen war die Auswahl der Texte – Gedichte, um zu „berühren und zu verführen“, wie es eingangs hieß.

Verse von Droste-Hülshoff („Der Frühling ist die schönste Zeit“) bildeten den Auftakt für Lyrisches von Heine bis Kästner. Dass deren ironische Pointen ankamen, lag am durchweg nuancierten Vortrag. So wurde etwa über Wilhelm Buschs Schwärmer gelacht („Liebesglut“), dem Spengler seine Stimme lieh.

Eine klangschöne Einheit von Lyrik und Musik war denn auch die Zugabe „Der Mond ist aufgegangen“, bei der viele Zuhörer direkt mitsangen.

Alles, was nach dem Konzert in den Spendenbeuteln landete, kommt dem nächsten Konzert des Mozart-Chors zugute. Für den 25. November plant Spengler eine Aufführung des Brahms-Requiems und der „Vier letzten Lieder“ von Richard Strauss.

Unsere News per Mail

Nach der Registrierung erhalten Sie eine E-Mail mit einem Bestätigungslink. Erst mit Anklicken dieses Links ist die Anmeldung abgeschlossen. Ihre Einwilligung zum Erhalt des Newsletters können Sie jederzeit über einen Link am Ende jeder E-Mail widerrufen.

Die mit Stern (*) markierten Felder sind Pflichtfelder.

Meistgelesen

Wenn das DOC kommt, was wird dann aus dem FC Remscheid?
Wenn das DOC kommt, was wird dann aus dem FC Remscheid?
Wenn das DOC kommt, was wird dann aus dem FC Remscheid?
Verborgene Tür: Mann lebte womöglich auf Drogen-Plantage
Verborgene Tür: Mann lebte womöglich auf Drogen-Plantage
Verborgene Tür: Mann lebte womöglich auf Drogen-Plantage
Beim Thomashof gibt es bergischen Käse von glücklichen Kühen
Beim Thomashof gibt es bergischen Käse von glücklichen Kühen
Beim Thomashof gibt es bergischen Käse von glücklichen Kühen
Nordstraße: Pedelec-Fahrerin wird schwer verletzt
Nordstraße: Pedelec-Fahrerin wird schwer verletzt
Nordstraße: Pedelec-Fahrerin wird schwer verletzt

Kommentare