Russland-Ukraine-Konflikt
Krieg in der Ukraine hat Auswirkungen auf das Bergische Land
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Sprecher der Bergischen IHK, der Bergischen Universität Wuppertal, Bundestagsabgeordneter Jürgen Hardt und Landtagsabgeordneter Josef Neumann blicken sorgenvoll auf den Krieg zwischen Russland und der Ukraine.
Von Björn Boch
Remscheid. Der Russland-Ukraine-Konflikt verschärft sich weiter. Die Bergische IHK befürchtet „kurzfristig drastisch steigende Energiepreise“, die sich auf alle Unternehmen auswirken dürften. Mit Blick auf russisches Erdgas, das mehr als 50 Prozent des deutschen Verbrauchs ausmache, bestehen „Zweifel an der Versorgungssicherheit – insbesondere vor dem Hintergrund der Ausstiegsszenarien bei fossilen Energieträgern“.
„Putins Angriff auf die Ukraine ist eine verbrecherische Kriegshandlung“
Laut Schätzungen der IHK liege das Handelsvolumen mit Russland bei vier bis fünf Prozent und damit etwa doppelt so hoch wie der NRW-Durchschnitt. Dies sei auf die allgemein höhere Exportquote der Betriebe in Remscheid, Solingen und Wuppertal zurückzuführen. Seit 2014 sei das Handelsvolumen mit Russland rückläufig. Nichtsdestotrotz erklärt die IHK: „Einzelne Firmen mit starkem Russlandgeschäft werden stärker betroffen sein, insbesondere auch durch die kommenden Sanktionen.“ Das Handelsvolumen mit der Ukraine sei deutlich geringer. Es gebe kleinere Zulieferleistungen für die Automotive-Industrie – es sei mit Lieferausfällen zu rechnen.
Prof. Dr. Paul J.J. Welfens, der Präsident des Europäischen Instituts für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Wuppertal, sieht „im von Russland entfesselten Krieg eine Katastrophe für die Menschen in der Ukraine“. Zu den kurz- und mittelfristigen Verlierern gehören nach seiner Analyse die Auto-, Chemie- und Maschinenbau-Industrie, für die Russland über viele Jahre ein wichtiger Absatzmarkt war. „Die Wirtschaft im Städtedreieck dürfte ebenso wie Deutschland insgesamt mit einem Rückgang der Wirtschaftstätigkeit um 0,5 Prozent in 2022 durch den Russland-Ukraine-Krieg betroffen sind.“
Bergische Politiker kritisieren Putins Angriff auf die Ukraine
Jürgen Hardt, Bundestagsabgeordneter für Solingen und Remscheid sowie außenpolitischer Sprecher der CDU-Bundestagsfraktion bekennt, dass man „der rohen Gewalt Russlands auch ein Stück ohnmächtig“ gegenüberstehe. „Unser Versuch, mit Russlands Präsident Putin eine gemeinsame Politik für Sicherheit und Wohlstand zu gestalten, ist gescheitert.“ Auch wenn die Russland-Politik am Scheideweg stehe, gehe es jetzt darum, die freiheitlichen Völker und Staaten im östlichen Europa gemeinsam durch die Nato und die EU vor weiteren Übergriffen zu schützen. „Deutschland muss dabei Motor sein.“
Der SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann, stellvertretender Vorsitzender der Parlamentariergruppe NRW-Polen-Mittelosteuropa, erklärte: „Putins Angriff auf die Ukraine ist eine verbrecherische Kriegshandlung, die jeglichen menschlichen und jeglichen völkerrechtlichen Grundlagen zuwiderläuft.“ Seine Gedanken seien bei den vielen Menschen, „die nun um ihre Existenz und ihr Leben bangen“. Er selbst sei seit 4 Uhr in Verbindung mit Freunden in der Ukraine, Russland, Polen, Ungarn und im Baltikum.