Historisches Foto

Wer erkennt dieses Haus mit Historie?

Um welches Haus handelt es sich?
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Um welches Haus handelt es sich?
  • Andreas Weber
    VonAndreas Weber
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Das Rätselfoto der vergangenen Woche zeigte die Hügelstraße – Viele Leser erinnerten sich an den Salon Brack im Südbezirk.

Remscheid. Dieses 1974 aufgenommene Haus atmet Historie. Es gehörte einer Patrizierfamilie und wurde in einen historischen Rundgang integriert. Um welches Haus handelt es sich? Schicken Sie die Lösung, gerne verbunden mit persönlichen Erinnerungen bis zum 2. Februar an den RGA, Alleestraße 77-81, 42853 Remscheid, E-Mail: redaktion@rga.de

Das historische Foto der vergangenen Woche: Beim Friseur Micky Maus verschlungen

Der Blick des Fotografen richtete sich vergangenen Samstag auf die Hügelstraße, die alte Heimat von Monika Kersting, die sich erinnert: „Im runden Eckhaus war später Friseur Brack. Mädchen mit Kurzhaarschnitten bekamen mit der heißen Brennschere zwei Wellen in die Haare gebrannt. Es waren auch mal die Oberkanten der Ohren dabei. Alles verjährt. Oben mittig auf dem Bild – nicht sichtbar – stand eine Gaslaterne. Die leuchtete etwas in den Loborn und die Hügelstraße. Im Winter gab sie Licht, wenn wir nachmittags dort mit den Schlitten runterfuhren.“

Die Hügelstraße auf dem historischen Foto: Im Eckflachbau an der Talstraße war Friseur Brack.

Rainer Sappok denkt zurück: „Links war das Haus Nr. 7 von Familie Heuser, die dort mit ihren drei Jungs (Peter, Axel und Harald) lebten. Links unten, wo die Talstraße mündet, war in den 60er Jahren der Friseursalon Brack. Heute ist dort der türkische Kulturverein mit anschließendem Tipico-Wettbüro. Nicht im Bild rechts auf der Hügelstraße war der Tante-Emma-Laden von Frau Merten. Zu zwei weiteren Tante-Emma-Läden in der Talstraße von Familie Schüttrumpf und Böning waren es keine 100 Meter. Schöne heile Welt, heute unvorstellbar.“

Friseur Brack beschäftigt auch Lothar Gühler: „Als Kind immer erste Wahl, wenn es notwendig war. Ende der 60er Jahre und Anfang der 70er dann jedoch weniger. Da lag die Orientierung der Haarpracht eher bei den Pilzköpfen beziehungsweise Hippies. Auf der rechten Seite, in Höhe der Laterne befand sich eine Lokalität. Zunächst war dort die Gaststätte mit dem Inhaber Hortz, hier gab es auch Tanz und wenn mich meine Erinnerung nicht ganz verlassen hat eine Kleinkaliber-Schießbahn, und später mit neuem Pächter Bei Pepe eine Fortführung.“ Bei Klaus R. Luchtenberg blieb weniger der Haarschnitt hängen als etwas anderes: „Im Wartebereich des Herren-Salons lagen Micky-Maus-Hefte aus, die man dort verschlungen hat, da man mangels Geld sonst keine Möglichkeit hatte, an diese Hefte zu gelangen.“

Die Hügelstraße heute, aufgenommen am Abzweig Obertalstraße: Hinten die Häuserfront: die Rosenhügeler Straße.

Jörg Wagner fiel es auf, aber auch Jürgen Koppka beobachtete: „Die Hügelstraße war letztes Jahr als Rätselfoto drin, damals war die Aufnahme von der Rosenhügeler Straße aufgenommen, diesmal ist es von der anderen Seite geschossen worden, Ecke Loborner-/Obertalstraße.“ Die Gegend, berichtet Kopppa, sei die BSI-Siedlung gewesen, die Bergische Stahlindustrie wurde später von der Firma Thyssen übernommen. „Typisch für die damalige Zeit: keine Autos, kurze Wege zur Arbeit, denn dort wohnten nur Arbeiter der BSI.“ Bis zum Verkauf der Siedlung wurde sie von Thyssen Wohnbau Zweigstelle Stuttgarter Straße betreut. Der BSI-Nachfolger Thyssen schloss am 30. Mai 1979 endgültig, 500 Arbeiter verloren ihren Job.

Zum Arbeiterviertel Loborn ergänzt Heinz-Jürgen Schmitz: „Es entstand dank der großzügigen Unterstützung des 1853 geborenen Moritz Böker, einem weitsichtigen Unternehmer. Am 30. November 1880 wurde von ihm die Arbeiter- und Sterbekasse ins Leben gerufen. Ebenso wurde durch seine Initiative der gemeinnützige Bauverein gegründet. Die Keimzelle der BSI lag als Dampfschleiferei in der alten Wendung. 1873 erfolgte der Umzug in die Nähe des Hauptbahnhofes. Der verdienstvolle Ehrenbürger Böker wurde 1933 zu Grabe getragen. Geht man heute durch die Talstraße, hat man noch das Gefühl, in einem Arbeiterviertel zu sein. Den Charme der Vergangenheit sucht man jedoch vergebens.“

Dieter Prill meldete sich mit der Lösung aus einem Karibik-Urlaub und entschuldigte sich: „Leider bin ich für eine Recherche zu weit weg.“ Auch Rudi Küfner, Volker Hebda, Helmut Schucht, Peter Koch und Ulrich Hager lagen mit ihren Antworten richtig.

Zur Rubrik „Das historische Foto“

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