Historisches Foto
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Unser Foto der Vorwoche zeigte ein Haus in der Hindenburgstraße. Was suchen wir dieses Mal?
Diesmal suchen wir ganz offensichtlich kein Haus, sondern etwas sehr viel mobileres. Erkennen Sie, was unser Rätselfoto diesmal zeigt? Dann senden Sie ihre Lösung, gerne auch verbunden mit Ihren persönlichen Erinnerungen, an den RGA, Alleestraße 77-81, 42853 Remscheid oder E-Mail: redaktion@rga.de
Das Rätselfoto der vergangenen Woche: Hier gab es Futter, Spiele und Frisuren
Von Sven Schlickowey
Remscheid. Er gehört zu den fleißigsten Teilnehmern bei unserem Rätselfoto und liegt auch meistens richtig, doch diesmal hatte es Heinz-Jürgen Schmitz auch wirklich leicht. „Das Foto zeigt das Doppelschieferhaus in der Hindenburgstraße 82 am Ende zur Wilhelmstraße in der Remscheider Innenstadt“, schreibt er uns zum Bild der vergangenen Woche – und löst dann auch auf, warum es ein Leichtes für ihn war, das zu erkennen: Bis zum Luftangriff 1943 hat er quasi um die Ecke in der Mozartstraße gewohnt. Und weil das noch nicht einfach genug gewesen wäre, hat er Ende der 70er-Jahre, also kurz nachdem unser Foto entstanden ist, auch noch mit seiner Firma an dem Haus gearbeitet.
Wie Schmitz können sich diesmal viele Teilnehmer an die Geschäfte, die sich in dem gesuchten Haus und in der näheren Umgebung befanden, erinnern. „In dem Ladenlokal ist zu diesem Zeitpunkt ein Hundesalon ansässig gewesen“, schreibt zum Beispiel Jörg Wagner. „Ein paar Schritte weiter Richtung Stadtpark befand sich die sehr beliebte Eisdiele Grüterich, eine Institution“, weiß Peter Krämer, während sich Bianka Scharf an einen kleinen Laden für Schulbedarf an der Ecke zur Beethovenstraße erinnert. Und Daniel Sieper berichtet vom Computerstudio Pauls&Picard, das Anfang der 90er-Jahre dort beheimatet war: „Meine Einkaufsadresse schlechthin für zahlreiche Computerspiele auf Amiga und PC. Oft bin ich dort mit dem Fahrrad und später mit dem Moped hingefahren.“
Lange vor den Computern wurde in dem Geschäft Futter angeboten, schreiben uns Gerhard und Christel Franz. Und zwar von Otto Röhrig, der das Haus um 1900 gebaut hatte, dort wohnte und seinen Futtermittelhandel betrieb.
Auch Gudrun Matuschzik schoss die Antwort sofort in den Kopf: „Hindenburgstraße“. Die Hausnummer habe sie noch recherchieren müssen, sagt sie, aber sie hat noch gute Erinnerungen an diesen Abschnitt der Straße. „Schräg gegenüber war die Einmündung Beethovenstraße und an der Ecke war der Konsum.“ Verwandtschaft von ihr wohnte in der Hindenburgstraße 89.
Überhaupt: die Hindenburgstraße. Die sei „ein eigenes Veedel, mit interessanten Geschäften und urigen Kneipen“, meint Thorsten Wolff: „Die IG Hindenburgstraße führt regelmäßige Feste durch, so u. a. das Stadtteilfest mit großem Trödelmarkt an den Pfingsttagen und das Lichterfest im November.“
Und Roland Benscheid berichtet: „Die Hindenburgstraße ist mit ihren gründerzeitlichen Bauten noch heute eine der schönsten Wohnstraßen in Remscheid. Weit bekannt sind das Lichterfest und das Pfingstfest mit einem Trödel.“ Ab 1870/71 hätten die damaligen kleinen Schiefer- und Fachwerkhäuser mehrgeschossigen Steinbauten weichen müssen, zudem seien in dem Bombennacht 1943 viele Häuser zerstört worden. „Einige Häuser jedoch sind bis heute erhalten und fallen besonders durch ihre reichhaltigen Verzierungen auf.“
Susanne Heynen erkannte das gesuchte Haus, weil sie dort regelmäßig auf der Gassi-Runde vorbeikommt. Und Sigrid Berger-Dembowsky, weil sie hier früher zu Besuch war: „Dort wohnte vor vielen Jahren eine liebe Freundin.“ Während Helmut Schucht an den Namensgeber der Straße erinnert, den zweiten Reichspräsident der Weimarer Republik Paul von Hindenburg. Ein besonders markanter Vertreter deutscher Geschichte, der einerseits sein Staatsporträt von einem jüdischen Maler anfertigen ließ und sich mit der extremen Rechte anlegte, als er den Young-Plan unterschrieb, andererseits aber 1933 auch Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannte.
Die richtige Antwort wussten unter anderem auch Brigitte Herbertz, Heinz-Peter Riedemann, Rainer Sappok, Dieter Prill, Hans Umbach und Petra Küchelmann.