Erste Platte
Heute hört Stefan Barz basslastige Musik
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Stefan Barz ist Lehrer am GBG und Krimiautor. Seine erste Platte war von A-ha.
Von Peter Klohs
Seine erste Platte lag jahrelang in einer Kiste auf dem Speicher im Haus seiner Eltern. „Ich hatte sie fast vergessen“, gesteht Stefan Barz, „aber eines Tages beschlossen meine Eltern, den Speicher zu entrümpeln und fanden dabei die Kiste mit meinen alten Platten. Und da habe ich sie dann ‚wiedergefunden’: Die Single ‚Hunting high and low’ der Band A-ha.“
In seinem Elternhaus gab es immer Musik zu hören. „Meine Eltern liebten den Mainstream-Pop von Boney M. und Abba. Die Hitparade wurde regelmäßig geschaut. Meine Schwester war musikalisch in den 80er-Jahren unterwegs. Wir waren trotzdem keine musikalisch geprägte Familie. Wir waren eine typische Wirtschaftswunderfamilie. Mein Vater hat sich hochgearbeitet und spielte Tuba. Das Lesen der Noten habe ich ihm beigebracht.“ In der Mitte der 80er-Jahre hörte der heute 46-jährige Barz ein Lied, dessen Keyboard-Sounds ihn völlig begeisterten. „Das war der erste Hit von A-ha“, erinnert er sich, „Take on me. Und ich wollte mehr von dieser norwegischen Poprockband hören. Und in einem Kaufhaus, das auch über eine LP-Abteilung verfügte, kaufte ich dann ‚Hunting high and low’, was ein echter Blindkauf war, da ich dieses Stück noch nicht kannte.“
Zunächst gefiel Stefan Barz die B-Seite besser, aber das änderte sich mit der Zeit. „A-has Hit hat 21 Akkorde“, hat Barz analysiert. „Das ist schon anspruchsvolle Popmusik.“ Er weiß das, weil er selbst Musik macht. Er spielt Bass, Gitarre, Keyboard und Klavier. Als Kind hat er Horn gespielt und sich sein erstes Keyboard durch Zeitungaustragen verdient. Zu den Proben seiner Band in Düsseldorf fährt er regelmäßig. Erst vor Kurzen hat er sich einen Fretless-Bass zugelegt und Stefan Barz überlegt, auch einen Kontrabass zu erwerben.
Den am Gertrud-Bäumer-Gymnasium beschäftigte Lehrer hat die Musik der 80er-Jahre lange beeinflusst. „Ach ja“, seufzt er, „Falco und Modern Talking haben doch damals alle gehört.“ Bryan Adams war der erste große Star, den er live erlebte. „Ich weiß noch genau“, berichtet Barz, „dass die Karte für Adams im Kölner Müngersdorfer Stadion 64 Mark gekostet hat, inklusive zwei Vorgruppen. Es war ein heißer Sommertag und ich war 18 Jahre alt.“ Auch Brings hat er mehrfach live gesehen („Als sie noch eine Rockband und keine Karnevalsband waren“.) und A-ha. „Live sind die noch mal ganz anders“, weiß Barz, „die spielen sehr unterschiedliche Stücke zwischen Pop und Folk-Rock.“
Total kommerzielle Schlager findet er grausig
Gerne hört er heute basslastige Musik, wenn auch nicht mehr auf Vinyl, sondern auf CD. „Der Klang ist einfach besser“, findet er. „Und fürs Streamen bin ich zu old school.“ Police hört er gerne („Sting live zu sehen, fehlt mir noch“), desgleichen den Jazzer Jamie Cullum, für dessen bereits zweimal verschobene Tournee er Karten besitzt. „Ich hoffe, das wird noch was.“
Total kommerzielle Schlager findet er grausig, auch ist ihm die brachiale Härte der Band Rammstein zu viel. Dann lieber die soeben erschienene neueste CD der Prog-Band Jethro Tull: The Zealot Gene. „Ich habe mich sofort in diese Musik verliebt“, gesteht Barz. „Ian Andersons Stimme mag über die Jahre gelitten haben, aber sein Flötenspiel ist nach wie vor erste Sahne.“
Sein Geheimtipp ist dann doch eine Überraschung: Stefan Barz empfiehlt die „Punch Brothers“, ein im Bluegrass verwurzeltes Quintett, das eher als progressiv ausgerichtet gilt und als „Supergroup“ der amerikanischen Akustik-Szene gilt. „Hierzulande ist diese Band leider noch sehr unbekannt“, bedauert er.
Zur Person
Stefan Barz ist seit 2017 Lehrer für Deutsch, Religion und Philosophie am Gertrud-Bäumer-Gymnasium an der Hindenburgstraße. Der 46-Jährige war zuvor in Bochum und Leverkusen tätig. Stefan Barz ist Autor von bisher vier erschienenen Kriminalromanen. 2021 erschien „Die Schreie am Rande der Stadt“, der in Wuppertal spielt. Barz lebt mit Frau und Kind in Wuppertal-Ronsdorf.