Imbiss

Hennes: Das wird aus dem Imbiss auf der Alleestraße

Aus und vorbei: Am Samstag ging Beim Hennes die letzte Currywurst über die Theke.
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Aus und vorbei: Am Samstag ging Beim Hennes in Remscheid die letzte Currywurst über die Theke.

Neuer Pächter - aus Hennes wird „Throne of Döner“: Das ist der Stand der Dinge.

Remscheid. Die Wehmut war groß, doch das Ende unausweichlich: Am Samstag hatten Hans Wiemer und sein Team ihren letzten Arbeitstag. Ihr Kultimbiss Beim Hennes auf der Alleestraße schließt – nach 42 Jahren. Die letzte Chance, für Mitarbeiter wie Kunden, sich zu verabschieden.

Zu diesem Anlass war der Imbiss mit roten und weißen Luftballons geschmückt. Dazu rahmten zwei goldfarbene Herzen ein gedrucktes „Danke“ ein, dass über dem Stand befestigt war. Hennes und sein Team trugen T-Shirts, auf denen vorne ein „Hennes sagt Danke“ prangte. Auf der Rückseite war „Wir werden euch sooooo vermissen“ zu lesen. Mit fünf Os.

Das Kundenaufkommen ist stetig hoch, ohne dass es zu immens langen Warteschlangen kommt, dafür ist das Team im Imbiss auch zu gut organisiert. Hans Wiemer alias Hennes wirbt um Verständnis, dass er heute für ein wenn auch kurzes Gespräch mit dem RGA nicht zur Verfügung steht. „Sie sehen ja, was hier los ist“, ist sein Kommentar. „Wir sind froh, dass wir atmen.“ Für Wehmut hat er vorerst also keine Zeit.

Nachfolger Mustafa Yildiz: Alles bleibt - Döner kommt dazu

Mustafa Yildiz ist der Nachfolger, der die beliebte Imbissbude weiterführen wird. Yildiz hat 25 Jahre in Berlin gelebt, ist jetzt aber seit acht Jahren in Remscheid tätig. „Ich habe den Hennes in den vergangenen zwei Wochen sehr genau beobachtet“, berichtet er. „Und er hat mir viel gezeigt: Wie viel Ketchup hier, wie viel Mayo da, was ist bei einem Hotdog wichtig, das ganze Drum und Dran. Ich muss sagen, dass Hennes sehr kollegial und freundlich war und mir alles Wichtige nahegebracht hat.“

Yildiz hätte gerne direkt am Montag wieder geöffnet, aber er plant einige Umbauarbeiten, die etwas Zeit beanspruchen. „Ich möchte den Kühlbereich vergrößern“, sagt Yilmaz. „Und die eine und andere neue Maschine integrieren. Das dauert ein bisschen.“ Auch weil derzeit nicht alle Maschinen sofort lieferbar sind.

Länger als drei Wochen wird der Imbiss jedoch nicht geschlossen sein: Der neue Inhaber plant unter dem Namen Throne of Döner am 7. April wieder zu eröffnen. Wobei der Name des Geschäftes zu Irritationen führen kann: Yildiz will das Angebot an Speisen, so wie es Hennes’ Kunden seit Jahren kennen und schätzen, beibehalten und nur Berliner Döner zusätzlich anbieten. Auch der Außenbereich soll bleiben wie gewohnt: Die Genehmigung des Ordnungsamtes für drei Tische und ebenso viele Stehtische liegt dem neuen Inhaber bereits vor.

Was bei den zahlreichen Stammgästen für Beruhigung sorgen dürfte. Stammgäste wie Edeltraut und Karl Besters, beide jenseits von 60 Lebensjahren. „Immer, wenn wir in der Stadt sind, gehen wir zum Hennes, das ist schon Pflicht“, sagt Karl Besters und macht sich über seinen Riesenteller Currywurst mit Pommes her. Wichtig ist ihm, dass das Angebot nicht groß verändert wird und der Imbissstand nach den Renovierungsarbeiten wiederzuerkennen ist. „Wir werden den Hennes vermissen“, sagt er. „Aber selbstverständlich bekommt der neue Besitzer eine Chance.“

Auch Jüngere holen sich beim Hennes etwas zu Essen und äußern sich ganz ähnlich. „Wir sind jetzt nicht unbedingt die größten Stammkunden“, sagt Natalie Dessier, die mit ihrem Freund Jens eingekehrt ist. „Aber der Hennes ist halt auch ein Remscheider Gesicht, was man über Jahre auf der Alleestraße gesehen hat.“ Da sei jede Änderung erst einmal komisch. „Wir gewöhnen uns jetzt an Herrn Yilmaz und kommen auch weiterhin hierhin zum Essen.“

Und so endet die Ära von Hans „Hennes“ Wiemer nach 42 Jahren auf der Alleestraße. Er wird nun deutlich mehr Zeit haben, sich um seine angeschlagene Gesundheit zu kümmern. Die Remscheider werden ihn vermissen. Zumindest haben sie ihm bei seinem letzten Tag auf der Alleestraße einen würdigen Abschied beschert.

Hintergrund

Neben seiner Gesundheit waren die gestiegenen Kosten ein weiterer Grund für Hennes Wiemer, seinen Imbiss zu schließen. „Um die Kosten zu decken, müsste ich für den Hotdog schon 5 Euro nehmen“, sagt er. Dazu war er nicht bereit.

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