Sanierungsphase bis Ende 2020
Sanierung von Haus Cleff startet im Sommer
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Außenhülle wird für 2,2 Millionen Euro erneuert. Im Haus Berger soll das „Tool Lab“ entstehen.
Von Melissa Wienzek
Aus seinem Dornröschenschlaf erwacht das Haus Cleff nach den Sommerferien. Auch wenn es keine 100 Jahre waren wie im Märchen – den Remscheidern kam es fast so vor. „Um das Haus zu retten, wird nun endlich gehandelt“, freut sich der Kulturausschussvorsitzende Karl Heinz Humpert (CDU). Der erste Schritt sei die Sicherung der baulichen Substanz. Denn das 241 Jahre alte Patrizierhaus in Hasten ist marode.
Rund 2,2 Millionen Euro stehen aktuell für die Sanierung der Außenhaut zur Verfügung. 490 000 Euro davon kommen aus dem Denkmalschutzprogramm der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, 120 000 Euro schießt die Stiftung Deutsche Denkmalpflege hinzu. Den Rest schultert die Stadt. Für die vorbereitenden Sanierungsuntersuchungen und die Gebäudesicherung sind bereits 383 505 Euro vom ursprünglichen 2,7-Millionen-Euro-Topf ausgegeben worden.
Die Arbeiten sollen mit dem Einrüsten des Denkmals nach den Sommerferien, also nach dem 27. August, beginnen. Die erste Sanierungsphase soll Ende 2020 abgeschlossen sein.
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Und das wird unter anderem gemacht: Die Außenwände werden statisch gesichert, ebenso die inneren Bauteile. Nicht mehr tragfähiges Holzwerk und Fachwerkverbindungen werden ausgetauscht. Die Fachfirma, die für diese Arbeiten noch auserkoren werden muss, wird sich auch um die Sparren und die Dachkonstruktion kümmern. Der Schiefer an der Fassade soll erneuert werden. In dem Zuge wird das bergische Rokoko-Haus vier neue Fenster bekommen. Ein Restaurator soll zudem Gesimse, Läden und Gauben bearbeiten. Schließlich erhält das Holz in den Außenwänden einen neuen Anstrich mit Leinöl. „Das ist besonders wichtig, denn damals hat man keine atmungsaktive Farbe beim Haus Cleff benutzt – was unter anderem zum heutigen Zustand erschwerend beigetragen hat“, erklärt der Kulturausschussvorsitzende.
Auch konzeptionell gibt es Änderungen. Ein ursprünglich geplantes Café im ersten Obergeschoss ist unmöglich – die Böden würden die schwere Küche samt Technik vermutlich gar nicht tragen können. Stattdessen sollen dort Ausstellungsräume entstehen. Werke des Malers Johann Peter Hasenclever, des Grafikers Gernd Arntz und des Bühnenbildners Teo Otto sollen künftig gezeigt werden. Und: Haus Cleff wird dank eines Aufzugs barrierefrei werden.
Das „Tool Lab“ soll Kindern Lust auf Handwerksberufe machen
Auch im benachbarten Haus Berger wird es laut einer Mitteilung der Stadt vorangehen: Im alten Schieferhaus soll das „Tool Lab“ für Kinder und Jugendliche entstehen – ein ähnlicher Ansatz wie im „RöLab“ des Röntgen-Museums. Hier sollen die jungen Remscheider spielerisch für Berufe im Handwerk begeistert werden. Es gibt bereits zahlreiche Unterstützer der Idee, darunter die Kreishandwerkerschaften Remscheid und Solingen/Wuppertal, die Junior Uni sowie mehrere Schulen. Die Bergische Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft soll für das „Tool Lab“ nun Fördermittel einholen.