März 2015
Polizei ermittelt in Gülle-Skandal
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Ein großer Polizei-Konvoi sorgte am Dienstag für Aufsehen in Remscheid und Rade. Das ist der Grund dafür.
Von Axel Richter
Remscheid. Es ist der größte Gülle-Unfall Deutschlands: Im März 2015 ergossen sich von einem Bauernhof im Märkischen Kreis 1,7 Millionen Liter der stinkenden Brühe in die Neyetalsperre bei Wipperfürth. Die befindet sich im Eigentum der Energie und Wasser für Remscheid GmbH (EWR). Viele Tiere und Pflanzen starben.
Jetzt ermitteln die Behörden in einem neuen mutmaßlichen Gülle-Skandal im Märkischen Kreis. Am Dienstag durchsuchte die Polizei Wohnungen und Bauernhöfe in ganz Nordrhein-Westfalen. Insgesamt vollstreckten die Beamten mehr als 50 Durchsuchungsbeschlüsse, die Behörden ermitteln gegen 23 Beschuldigte.
Das erklärt die große Zahl von Einsatzfahrzeugen, die gestern in Remscheid und Radevormwald für Aufmerksamkeit sorgten. Die Einsatzkräfte waren von Remscheid nach Radevormwald und weiter in den Märkischen Kreis gefahren. Dort lebt der Hauptbeschuldigte des aktuellen Verfahrens. Die Behörden sprechen von einem 46-jährigen Landwirt. Laut Staatsanwaltschaft soll er über mehrere Jahre Gülle übernommen und danach illegal entsorgt haben.
„Die Ermittlungen erbrachten Hinweise auf weitere Straftaten“, berichtet die Staatsanwaltschaft Hagen. Es geht außerdem um Betrug, Schwarzarbeit und Steuerdelikte. Deshalb ermitteln zudem das Landeskriminalamt, die Steuerfahndung sowie das Hauptzollamt gegen den Mann und seine Helfer. Die 22 weiteren Beschuldigten sollen dem Bauern beim Transport der Gülle geholfen haben. Und dabei, seine Geschäftspartner über die Entsorgung zu täuschen.
Der Gülle-Gau an der Neyetalsperre blieb seinerzeit ohne strafrechtliche Konsequenzen. Die Gerichte sprachen den Landwirt, von dessen Hof die Verschmutzung ausging, von allen Vorwürfen frei. Stadt und EWR blieben bis heute auf ihren Sanierungskosten sitzen.
Unsere Meldung von 9.36 Uhr
Große Polizei-Kolonne fährt durch Remscheid und Radevormwald
Hintergrund der Polizei-Kolonne war eine Kräfteanforderung von außerhalb.
Remscheid/ Radevormwald. Für Aufsehen sorgte am Morgen eine Kolonne von Polizeifahrzeugen in Remscheid und Radevormwald. Die Transporter waren über die Ringstraße in Lennep und weiter über die Rader Straße gefahren. Bei einem Lebensmittelmarkt im Rader Zentrum hielt die Kolonne auf dem Parkplatz. „Die haben dort eine Brötchenpause eingelegt“, berichtet ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Gummersbach auf RGA-Nachfrage.
Hintergrund der Kolonne war eine Kräfteanforderung von außerhalb hieß es weiter. Wohin die Polizisten unterwegs sind, ist nicht bekannt. Solche Fahrzeugkolonnen seien jedoch „völlig normal“. Regelmäßig kommt es zum Beispiel dazu, wenn Kräfte für ein Fußballspiel angefordert werden, erklärt die Polizei. ric
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