Wenn der Wolf spricht

Geständnis auf dem roten Sofa

Wolf Haumann und Max Schautzer lieferten sich eine humorvolle Plauderei - auch über Katzen und Autos. Der frühere TV-Moderator ist heute auf Theaterbühnen zu Hause.
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Wolf Haumann und Max Schautzer lieferten sich eine humorvolle Plauderei - auch über Katzen und Autos. Der frühere TV-Moderator ist heute auf Theaterbühnen zu Hause.

Max Schautzer im Rotationstheater: Bei „Zigeunerjunge“ geriet er ins Schwärmen.

Von Elisabeth Erbe

Remscheid. Wenn der Wolf spricht, ist es nicht immer leicht, selbst zu Wort zu kommen. Max Schautzer gelang es dennoch. Schließlich ist der Mann ein echter Fernsehprofi.

Die Stühle waren eng gestellt, das Lenneper Rotationstheater nahezu ausverkauft. Gastgeber Wolf Haumann begrüßte einen Stargast, der den meisten Zuschauern in den 80er Jahren im TV begegnet sein dürfte. Heute ist Max Schautzer vor allem als Sprecher im Studio oder auf Theaterbühnen zu Hause.

In der Reihe „Der mit dem Wolf spricht“ geriet sein Auftritt im Rotationstheater zur lockeren Plauderei über vergangene Fernsehzeiten. Dabei hatte alles im Zirkus begonnen. „Ich habe den Zirkus geliebt“, erzählte Schautzer, der im August 1940 im österreichischen Klagenfurt zur Welt gekommen war: „Wir haben beim Aufbau geholfen und kamen dann rein“, erinnerte er sich spitzbübisch.

Viele Jahre später trat er selbst im Zirkus als Löwendompteur auf. „Das war das Aufregendste. Je länger man probt, desto eher merken die Tiere, dass man kein Dompteur war. Das war nicht ungefährlich“, erzählte er. Doch rückblickend war eine Hundedressur gefährlicher: „Da bin ich hingefallen, mit dem Kopf auf den Boden“.

Wolf Haumann nickte und ließ eine Anekdote über seine Katzen folgen. Das Publikum lachte und Max Schautzer wechselte zu seiner Zeit beim Radio. Er besuchte die Schauspielschule am Konservatorium in Wien. „Ich bin aufgefallen, aber nicht wegen meiner guten Leistungen“, erzählte Schautzer. „Sondern weil ich mich langweilte und sagte, ich würde es anders machen.“ So wurde Schautzer zu einer Show eingeladen, die er mit Witz und Humor moderierte. Es war wie Stand up Comedy. „Das kam gut an“. Nur Geld gab es nicht viel dafür. „Geld macht nicht glücklich, wenn man genug davon hat“, erwiderte Haumann und das Publikum lachte erneut.

Danach fragte er nach Schautzers erstem Auto. „Es war ein Renault Dauphine“, begann Schautzer und wurde prompt vom Gastgeber unterbrochen. Der hatte nämlich auch eine Renault-Geschichte zu erzählen.

Es folgte Musik von Dirk Trümmelmeyer und Jennifer Budek sang „Moon River“. Als Bianca Rosa Clever „Zigeunerjunge“ von Alexandra sang, wurden bei Max Schautzer Erinnerungen wach.

Gastgeber Wolf Haumann hatte sich das Lied bewusst für seinen Stargast gewünscht. Schautzer geriet darauf ins Schwärmen. Von der Sängerin Alexandra, die mit 27 Jahren bei einem Autounfall starb. „Sie war faszinierend. Es entstand eine schöne Liebelei zwischen uns“, verriet Schautzer leise und das Publikum klebte an seinen Lippen. Danach plauderte er von seinen Zeiten bei „Pleiten, Pech und Pannen“. Bis heute ärgert er sich, dass er nie ein Patent für die Show anmeldete. Er erinnerte sich auch an die erfolgreiche Show „Allein gegen alle“ und das ARD-Wunschkonzert, das er gemeinsam mit Dagmar Berghoff moderierte.

Das Publikum hörte dem Stargast gern zu. Am Schluss gab es deshalb für ihn reichhaltigen Applaus. Dass er den rechts sitzenden Gästen im Rotationstheater unbeabsichtigt die kalte Schulter zeigte, war schließlich nicht ihm anzulasten. Sondern ist eine Frage der Platzierung von Moderator und Talkgast auf dem roten Sofa.

So geht´s weiter

Am Freitag, 28. April, sind Ham & Egg zu Gast im Rotationstheater. Auf ihre Travestieschau folgt am Samstag 29. April, die Premiere „Der letzte der feurigen Liebhaber“.

www.rotationstheater.de

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