Meine erste Platte
Fröhliche Musik verbessert den ganzen Tag
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Christian Klostermanns erste Platte ist eigentlich seine zweite: Das Doppelalbum „History“ von Michael Jackson.
Von Peter Klohs
Remscheid. Christian Klostermann, der sich selbst als Musikbanause bezeichnet, mag die Musik der großen Stars der Szene. Sein Erleben von Musik fing allerdings mit dem Erlernen eines Instruments an, dem er nicht so viel abgewinnen konnte.
„Ich bin am Falkenberg groß geworden“, erzählt der 1977 geborene Remscheider. „In der Familie wurde zwar viel Musik gehört, aber nichts Bestimmtes. Ich glaube, es war viel Musik rund um den deutschen Schlager.“ Seine Eltern, erzählt der diplomierte Wirtschaftsingenieur, haben ihn zum Blockflötenunterricht gezwungen. Das war so gar nicht sein Ding. Er orientierte sich um und erlernte unter anderem bei Rainer Bürk, ehemaliger Trompeter bei den Bergischen Symphonikern, über mehr als zehn Jahre das Spielen der Trompete. „Das war die Zeit, in der ich recht viel Jazz hörte“, weiß er, „Miles Davis und so.“
Sein erster Konzertbesuch, als Begleitung für seine ältere Schwester, führte ihn zur schwedischen Pop-Gruppe Roxette. „Und eigentlich war ‚Joyride‘ von Roxette auch meine erste CD-Single“, berichtet Klostermann. „Aber erstens habe ich sie nicht mehr, und zweitens sagt mir eine andere CD viel mehr.“ Das war das Doppelalbum „History“ von Michael Jackson.
„Darauf sind alle die coolen Songs enthalten, die auch nach dreißig Jahren noch absolut gut hörbar sind“, findet Christian Klostermann. „Von ‚Billie Jean‘ über ‚Bad‘ und ‚Thriller‘ bis zu ‚Beat it‘ und ‚Earth Song‘. Ich mag sie alle, aber ‚Beat it‘ mit diesem unfassbaren Gitarrensolo von Eddie Van Halen kann ich fünfmal am Tag hören. Immer noch.“ Er bekam die Doppel-CD als Gruppengeschenk von Freunden zum Geburtstag. „So ein Teil war zu D-Mark-Zeiten recht teuer“, urteilt er.
Im vergangenen Sommer besuchte die Familie Klostermann Kalifornien. „Wir fuhren dann einen Tag nach Las Vegas und sahen dort die Michael-Jackson-Tribute-Show vom Cirque du soleil. Mit Hologrammen und anderen technischen Finessen“, erinnert er sich. „Und natürlich mit viel Akrobatik. Das war schon cool.“
Auf einer Tour durch Hollywood hielt der Guide plötzlich an, deutete auf ein Haus und sagte: „Aus diesem Haus kam der Hilferuf, weil es Michael Jackson alles andere als gut ging. Und etwas später hat man ihn hier herausgetragen.“ Für Christian Klostermann führte dies zu einem Gefühlsmischmasch zwischen Tragik und Fassungslosigkeit.
Der Remscheider hört vorzugsweise fröhliche Musik, rhythmisch starke Töne, die seine Laune verbessern oder sie hochhalten. „Wenn man mit fröhlicher Musik im Autoradio zur Firma fährt und dort pfeifend oder summend aussteigt, dann hat der Tag schon eine andere Qualität“, findet er. Die Namen der Musiker, die er gerne hört, sind keinem speziellen Genre zuzuordnen: Da findet sich Jean Michel Jarre neben Helene Fischer und Alex Christensen neben Robbie Williams.
Apropos Williams: Den englischen Sänger sah er erst kürzlich bei einem Konzert in Köln – und war fasziniert von den Entertainer-Qualitäten des Superstars, der freizügig über die Zeiten plauderte, in denen es ihm nicht gut ging, dann aber wieder die alten Hits sang und gute Laune verbreitete. „Das war eine andere Liga als das Madonna-Konzert, was ich einmal besuchte“, zieht er einen Vergleich. „Madonna war mir zu sehr darauf ausgerichtet zu provozieren.“ Auf seiner Wunschliste steht ein Konzertbesuch von Celine Dion. „Nicht, weil ich deren Musik so erstklassig finde, sondern weil sie eine unfassbar gute Stimme hat“, sagt der „Musikbanause“. „Ich hörte, dass sie im Sommer nach Deutschland kommt. Das wäre doch eine gute Gelegenheit.“
Zur Person
Christian Klostermann (45) ist Diplom-Wirtschaftsingenieur, seit 18 Jahren geschäftsführender Gesellschafter der Klostermann GmbH, die sich der 3-D-Messtechnik verschrieben hat. Der Remscheider wuchs im Südbezirk am Falkenberg auf und lebt inzwischen mit der Familie in Ehringhausen. Er hört unterschiedliche Musik, kann aber den deutschen Rap („Zuviel Schimpfwörter und Gewaltfantasien“) und überharten Rock (Death- und Black Metal) nicht ertragen. „Aber lebhafter Rhythmus ist mir schon wichtig“, sagt er. „Ich bin ein ‚Dampf-Typ‘“.