Neuer Standort gesucht

Es droht eine Zeit ohne den Wertstoffhof

Der Wertstoffhof muss umziehen, die Gestaltungsmehrheit möchte den Plan der TBR aber noch mal überprüfen.
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Der Wertstoffhof muss umziehen, die Gestaltungsmehrheit möchte den Plan der TBR aber noch mal überprüfen.

Der Wertstoffhof soll umziehen. Einen möglichen neuen Standort gibt es bereits. Doch SPD, Grüne und FDP haben andere Pläne für die ausgesuchte Fläche.

Von Sven Schlickowey

Remscheid. Der von den TBR geplante Umzug ihres Wertstoffhofs auf dem Deponiegelände an der Solinger Straße wird von der Politik in Frage gestellt. Die Gestaltungsmehrheit aus SPD, Grüne und FDP hat einen Antrag eingebracht, weitere Alternativen zu prüfen – und bis dahin die Arbeiten ruhen zu lassen. Findet das eine Mehrheit, könnte das den eigentlich bis 2025 geplanten Umzug verzögern. „Am Ende stehen wir dann vielleicht ohne Wertstoffhof da“, sagt TBR-Chef Michael Zirngiebl.

Denn das Ende für den jetzigen Standort ist bereits besiegelt: In den kommenden zwei bis drei Jahren sollen die Rekultivierungsarbeiten der Deponie soweit fortgeschritten sein, dass die derzeitige Fläche des Wertstoffhofs dafür dann nicht mehr ausreicht. Wenn es bis dahin keinen neuen Standort gibt, müsse Remscheid zumindest eine Zeit lang ohne Wertstoffhof auskommen, betont Zirngiebl.

Deswegen hatte der TBR-Chef Anfang Dezember im zuständigen Betriebsausschuss Pläne vorgestellt, nach denen die ganze Anlage hoch auf das Plateau der dann rekultivierten Deponie ziehen soll. „Das ist nicht ideal, weil es nicht zentral liegt“, räumt er im Gespräch mit dem RGA ein, weist aber auch auf die Vorzüge des Plans hin: Das Grundstück gehöre bereits der Stadt, sei verfügbar und dort herrsche das notwendige Planungsrecht.

Neuer Standort für Wertstoffhof an der Solinger Straße: Diese Sorge haben die Parteien

SPD, Grüne und FDP bringen in ihrem Antrag allerdings die Sorge zum Ausdruck, dass die bereits beschlossene Freiflächen-Photovoltaikanlage dann dort keinen Platz mehr findet. Außerdem könnten Anwohner beeinträchtigt werden. Deswegen, so fordert die Ampel, soll unter anderem eine Alternative an der Lenneper Straße geprüft werden.

„Prüfen können wir alles“, sagt Michael Zirngiebl. Gibt aber zu bedenken, dass dies den ganzen Prozess verzögert. Zumal das Grundstück an der Lenneper Straße, das die TBR gekauft haben, um dort einen Umschlagplatz für Altpapier einzurichten, nicht auch noch für den Wertstoffhof ausreiche, man also das Nachbargrundstück erwerben müsse. Und das koste nicht nur Geld, sondern auch Zeit für die Verhandlungen.

Bis zur nächsten Sitzung des Betriebsausschusses werde er das Gespräch mit der Politik suchen, kündigt der TBR-Chef an. Und bemüht sich, die Bedenken auszuräumen. Auch mit Wertstoffhof bleibe genug Platz für die Solaranlage, versichert er. Und der ganze Wertstoffhof liege nach derzeitiger Planung acht Meter tiefer als die Straße Am Langen Siepen, so dass Anwohner und auch die Bewohner der Stockder Stiftung nicht behelligt würden.  | Standpunkt

Standpunkt von Sven Schlickowey: Selber schuld

sven.schlickowey@rga.de

Die Gestaltungsmehrheit möchte alternative Standorte für den Wertstoffhof prüfen lassen. Obwohl die TBR das nach eigenem Bekunden längst getan hat – und dabei, quasi nach dem Ausschlussverfahren, auf den nun vorgesehenen kam. Erstaunlich ist die Begründung des Antrags, die keinesfalls erkennen lässt, dass SPD, Grüne und FDP wirklich glauben, ein anderer Ort könnte möglicherweise besser geeignet sein, sondern nur Zweifel am derzeitigen Plan äußert. Ein Thema, das sich vermutlich leicht in einem kurzen Gespräch hätte klären lassen können – bevor man einen Antrag einreicht, mit dem sich dann, in etwa zwei Monaten, das zuständige Gremium beschäftigt. Und der, falls er angenommen wird, einen monatelangen Prüfprozess auslöst. Die Politik bemängelt gerne mal, dass Planungsprozesse in Remscheid zu lange dauern. Und das durchaus zu Recht. Manchmal hat sie aber auch selber Schuld daran.

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