Brandgefahr
Energiekrise: Feuerwehr warnt vor Ethanol & Co.
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Feuerwehr gibt Tipps, um Brände zu vermeiden.
Von Melissa Wienzek
Remscheid. Es war eine Petroleumleuchte, die auch bei vielen Campern beliebt ist, die den Brand am Samstagabend auf dem Balkon einer Wohnung im achten Stock eines Hochhauses ausgelöst hat. Dabei kam einer der Bewohner mit einer Rauchgasvergiftung ins Sana-Klinikum. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot zur Wörthstraße am Hohenhagen ausgerückt. Offenbar ging der Brand vom Balkon aus: Hier entzündete die Leuchte Mobiliar, das Feuer breitete sich aus und zog einen Sachschaden von rund 10 000 Euro nach sich.
Der Einsatz ist kein Einzelfall. In Solingen geriet am Freitag ein Ethanolkamin in Brand. In Gütersloh wurden zuletzt sieben Menschen verletzt, weil sie die Restwärme eines Grills im Wohnzimmer nutzen wollten. Und so mancher Schornsteinfeger erlebt derzeit Überraschungen in Form von illegalen Öfen. In der Energiekrise sind die Menschen auf der Suche nach alternativen Heizmethoden. Doch die können gefährlich werden. Die Feuerwehr Remscheid klärt auf.
Was ist das Gefährliche an einer Petroleumleuchte?
„Zum einen der Brennstoff, das Petroleum. Denn es ist leicht entzündlich“, erklärt Ferdinand Rockholtz vom vorbeugenden Brandschutz der Feuerwehr. Deshalb sollte die Leuchte nur mit dem zugelassenen Brennstoff befüllt werden. Und auch nicht überfüllt. Der Docht sollte zudem nicht so weit rausstehen. Und: die Wartung einhalten, so, wie es der Hersteller vorsieht. Das Problem bei einer Petroleumleuchte: „Im Gegensatz zu einer LED-Wärmestrahlung wird diese Leuchte so heiß, dass sich angrenzendes Material entzünden kann“, sagt Rockholtz. Zum Beispiel Plastik oder Bambus. Daher unbedingt darauf achten, dass die Lampe kippsicher mit großem Abstand für sich steht.
Und was ist das Gefährliche an Ethanolkaminen?
„Exakt das gleiche wie bei Petroleum“, sagt der Experte. Auch hier gelte: Man sollte sich strikt an die Herstellerangaben halten und nur zugelassenen Brennstoff verwenden.
Geht von Kaminöfen auch eine Gefahr aus?
Im Zweifel ja. Wenn Öfen nicht mehr richtig dicht sind oder es Störungen bei Zu- und Abluft gibt. Das Problem: Der Kaminofen ziehe den Sauerstoff aus dem Raum. „Auch gerade bei CO-Heizöfen oder bei Heizstrahlern mit Gas in geschlossenen Räumen bestehen enorme Gefahren.“ Daher klare Empfehlung der Feuerwehr: einen CO-Warner anschaffen.
Was gibt es noch?
Grundsätzlich gelte: Kippsicherheit herstellen, Haustiere und Kinder nicht unbeobachtet mit der Energiequelle lassen. Das gilt auch bei Heizöfen und Elektroheizstäben. Zudem auch hier: Abstand einhalten. Selbst eine Heizdecke könne brennen. „Daher unbedingt darauf achten, dass ein Prüfzeichen vorhanden ist.“