Konzert

„Romeo und Julia“: Ein romantisches Happy End nach 400 Jahren

Souveräner Auftritt der Bergischen Symphoniker beim Familienkonzert „Romeo und Julia“.

Von Peter Klohs

Remscheid. Romeo und Julia leben noch. Eines der berühmtesten Liebespaare der Kulturgeschichte konnten die Besucher am Sonntagnachmittag während des Familienkonzerts der Bergischen Symphoniker auf der Bühne des Teo Otto Theaters erleben. Wobei von der Liebe nicht viel übrig geblieben war.

Das Familienkonzert „Romeo und Julia – verliebt, verlobt, ver – spielt“ zeigte den leider nur rund 100 Besuchern in einer knappen Stunde, was in 400 Jahren aus dem Paar geworden ist: Romeo, von Malte Arkona, dem Moderator des Tigerenten-Clubs dargestellt, entpuppte sich als geistig wenig flexibler Macho mit eingeschränkter Weltsicht; Julia (Anna-Maria Arkona) hat sich in ihr Schicksal ergeben und herrscht ihre ehemalige große Liebe eher halbherzig mit „Du könntest wenigstens mal die Wäsche aufhängen“ an. Das Paar entzweit sich, er hat eine andere Wohnung gefunden und will Julia verlassen.

Eine wichtige Rolle hat in dieser Konzeption das Orchester, wie immer souverän von Daniel Huppert geführt. Leitmotiv der gespielten Musik ist die Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia“ von Peter Tschaikowski mit seinem energischen Hauptthema und dem hochromantischen Ruhepol, den man als „Liebesthema“ bezeichnen könnte. Aber auch ein rhythmisch und melodisch wilder Mambo von Sergei Prokofiev wird zur Freude Romeos angestimmt, ironischerweise direkt nach Mendelssohns Hochzeitsmarsch.

Romeo bemerkt die Entfremdung zu seiner Julia und befragt das Publikum, wie er wohl die Liebe retten könne. „Du musst dich duschen“, rät ein Junge aus den Reihen und erntet Gelächter beim Publikum und den Orchestermusikern. Romeo versucht es mit Joe Cockers „You are so beautiful“, aber auch das klingt eher halbherzig. Romeo versucht nach wie vor plump, Julia einen Kuss zu stehlen.

Die Auflösung kommt heftig und romantisch – und ist selbstverständlich ein Happy End. Die Bergischen Symphoniker spielen noch einmal Tschaikowsky, Romeo nähert sich Julia, und mit dem letzten Ton, einem kaum auszuhaltenden Crescendo, küssen sie sich.

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