Regelmäßige Besuche mit Junior High School

Leibniz-Schüler sind begeistert von Israel

Die Leibniz-Schüler mit den Lehrern Ingo Mess (2. v. l.) und Anke Schäfer (7. v. l.) in Jaffa an einem Wandgemälde des Künstlers Nahum Gutman.
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Die Leibniz-Schüler mit den Lehrern Ingo Mess (2. v. l.) und Anke Schäfer (7. v. l.) in Jaffa an einem Wandgemälde des Künstlers Nahum Gutman.
  • Andreas Weber
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Der erste Israel–Besuch beeindruckte neun Leibniz-Gymnasiasten und ihre beiden Lehrer. Aber der Rückflug wird zum kleinen Abenteuer.

Von Andreas Weber

Remscheid. Die Remscheider Pioniere des Austausches mit einer israelischen Partnerschule sind aus dem Nahen Osten zurück. Neun Leibniz-Gymnasiasten aus der Q1/Q2 und ihre Lehrer Ingo Mess und Anke Schäfer erlebten acht intensive Tage in einem Land voller politischer Spannungen. Zu einem kleinen Abenteuer geriet nur der Rückflug. In Istanbul musste die Schülergruppe zwangsweise übernachten, weil alle für den Weiterflug verfügbaren Turkish-Airlines-Maschinen in das Erdbebengebiet abgeordert worden waren.

Vom 31. Januar bis 8. Februar machte die Lüttringhauser Delegation den Aufschlag für regelmäßige Besuche mit der Junior High School Hakfar Hayarok im Westen von Tel Aviv. Im Dezember hatten die Israeli Remscheid besucht, jetzt flogen die Gymnasiasten über Istanbul nach Tel Aviv.

Ihren engagierten Tourbegleiter Gad schlossen alle ins Herz

Sieben Schüler wohnten in Gastfamilien in Ramat haScharon und umliegenden Gemeinden, 30 Minuten von Tel Aviv entfernt. Zwei schliefen im Internat von Hakfar Hayarok, einem weitläufigen Campus mit mehreren Bildungsstätten. Ben Swoboda (18) hatte den Familienanschluss und nahm viel mit – von der Möglichkeit, traditionelle Speisen zu essen bis zum Kennenlernen eines Alltages, der aus religiösen Gründen zum Teil anders ist als in Deutschland. „Das Wochenende fällt in Israel auf den Freitag und Samstag und am Samstag verkehrten keine Busse“, lernte Ben Swoboda zum Beispiel.

Nach dem Abi will der Schülersprecher des Leibniz zurückkehren und das Land intensiver erkunden. Haifa und Nazareth, die auf dem Ausflugsprogramm gestanden hätten, fielen aufgrund von zwei Schlechtwettertagen aus. Die Felsenfestung Masada mit der atemberaubenden Wüstenlandschaft und das Tote Meer waren für Ben der Höhepunkt. In den Binnensee mit dem höchsten Salzgehalt der Welt (28 Prozent) zu waten und nicht untergehen, gehört für jeden auswärtigen Besucher als Highlight dazu.

Aus Sicherheitsgründen besuchten die Leibniz-Schüler in Jerusalem nur das jüdische Viertel. Tel Aviv und Jaffa standen im Besichtigungskalender. Im Norden ging es in die Kreuzfahrerstadt Akkon, im Süden zu dem riesigen Erosionskrater Maktesh Ramon in der Wüste Negev. Bei allen Touren war ihnen Guide Gad an die Seite gestellt. Der wurde von den Schülern ins Herz geschlossen, weil er authentisch, jugendgerecht und engagiert Kultur und Geschichte seines Landes näherbrachte. Der Führer musste alle Ausflüge minuziös für das Schul- und Innenministerium dokumentieren.

Gad trug mit dazu bei, dass die Leibniz-Schüler nach den jüngsten Fernsehbildern von den Anschlägen im Land ihre Nervosität ablegten. Obwohl, wie Ben sagt, er noch nie so viele Waffen gesehen habe. Kontrolliert wurde an Bahnhöfen, an den Eingängen zu Shopping Malls. „Die Menge an Soldaten, Polizisten und Sicherheitsleuten, die stets mit scharfen Maschinenpistolen zu sehen waren, wirkte auf uns zum Teil bedrohlich. Später gewöhnten wir uns an diesen Anblick. Es war nichts Ungewöhnliches, dass sich im Supermarkt jemand an einem vorbeischlängelte und man die gesicherte Maschinenpistole streifte“, beobachtete Lehrer Ingo Mess.

Der Geschichtspädagoge hatte den Austausch in der Corona-Zeit angekurbelt, Förderungen über Con-Act, den deutsch-israelischen Jugendaustausch und die David-Ben-Gurion-Stiftung akquiriert. Am Ende blieben die finanziellen Ausgaben für alle Mitreisenden überschaubar. Wie ihr Mitschüler Ben möchte Nora Ijfiri (18) den kulturellen Input nicht missen. Mit einem Land, das ein besonderes Sicherheitsbedürfnis hat. „Dass alle jungen Erwachsenen nach der Schule ihren Militärdienst ableisten, ist in Israel selbstverständlich“, sagt sie.

Der Austausch

15 Partnerschulen hat Hakfar Hayarok in aller Welt. In Deutschland ist Remscheid nach Essen, Köln und Frankfurt die vierte Stadt. Mit seiner israelischen Kollegin Hedva Epstein plant Ingo Mess bereits die Fortsetzung. Im Dezember kommt die zweite Gruppe Israeli nach Lüttringhausen, Ende Januar 2024 gehtʼs mit 10 bis 13 Schülern nach Israel.

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