Meine erste Platte

Die erste CD kaufte er einem Schulfreund ab

Sascha Bruns mit seiner ersten (Ninja) und mit seiner liebsten CD von den Toten Hosen.
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Sascha Bruns mit seiner ersten (Ninja) und mit seiner liebsten CD von den Toten Hosen.

Autor Sascha Bruns steht auf Techno, Punk und Shanties.

Von Peter Klohs

Remscheid. Selten begegnet man einem Menschen, der als Gesprächspartner für diese Serie gesteht, dass er sowohl beinharten Techno und Punk wie auch Shanties und Dudelsackmusik toll findet. Aber der Reihe nach.

Die ersten musikalischen Berührungspunkte in seinem Leben erfuhr Sascha Bruns im Elternhaus auf der Schützenstraße. „Mein Vater befand, dass mittwochs nie etwas im Fernsehprogramm kam, was spannend oder interessant war. Daher war der Mittwochabend in unserer Familie Radioabend.“ Welcher Sender regelmäßig gehört wurde, weiß Sascha nicht mehr. „Das ist so elend lange her.“

Auf der Stelle liebte er den rauen Sound der Toten Hosen

Als Kind, gibt er leicht verlegen zu, fand er die Erste Allgemeine Verunsicherung lustig, ein Werturteil, von dem er sich inzwischen deutlich distanziert, obwohl die CD „Watumba“ noch in seinem Besitz ist. Sascha Bruns kam auf eher ungewöhnliche Weise zu seiner ersten Platte, einer CD.

„In der Schule besuchte ich die gleiche Klasse wie André Hilgers, mittlerweile einer der besten Schlagzeuger Deutschlands. Eines seiner ersten Projekte hieß ‚Ninja‘. Und die entsprechende CD hieß ‚Liberty‘. Ich würde sagen, dass die Musik auf diesem Album Heavy Metal ist. Ich habe sie ihm abgekauft. Das war 1992, ich muss also 17 Jahre alt gewesen sein.“ Der Musikgeschmack von Sascha entwickelte sich langsam in Richtung Punk.

Jahre später entdeckte er die Düsseldorfer Band Die Toten Hosen und liebte diesen rauen, geraden Sound auf der Stelle. „Ich würde sagen, wenn ich überhaupt ein Fan von einer Band bin, dann sind es die Hosen“, sagt er überzeugt. „Von denen habe ich auch die meisten CDs und würde auch ein Konzert besuchen.“

Letzteres passiert nicht wirklich oft, Sascha ist kein regelmäßiger Konzertbesucher. „Zu viele Leute“, nennt er als Hauptgrund. Die Single „Pushed again“ der Hosen ist ihm die liebste Platte der Band. Gerne im Konzert erlebt hätte er jedoch Abba. „Als sie noch als Menschen auftraten“, fügt er hinzu. „Die Avatare interessieren mich bestimmt wegen der Technik, aber das ist es dann auch.“

Etwas später kam dann Techno hinzu: Eine Sampler-CD fiel ihm in die Hände, auf der so illustre Namen wie 2Unlimited, Speedy J, Spirit of Adventure und U96 ihre Spielart von Musik vorstellten: Techno, teilweise mainstreamig, teilweise aber auch deftiger Art. Und: im weitesten Sinne Weltmusik. Er liebt den Klang des Dudelsacks und erinnert sich, dass er dies mit seinem Vater teilt. „Der hatte noch Kassetten mit dieser Musik.“ Shanties kann er auch gut hören und nimmt auf diesem Weg auch gleich die Band Santiano mit. Und die Musik der amerikanischen Urbevölkerung hat es ihm angetan. Dagegen macht er einen Bogen um bayerische Volksmusik („Da kommen meine norddeutschen Gene durch.“) und Hip-Hop. Klassik geht, vor allem die leichtere Spielart des Klassikpop, die Geigerin Vanessa Mae zum Beispiel.

Mit seiner Frau hört derLüttringhauser gerne Musicals

„Ja, mein musikalisches Feld ist groß“, sagt der Hobbyverleger. „Aber Musik ist stimmungsabhängig, wobei mir die Melodie immer wichtiger ist als der Rhythmus. Gegen schnelle Stücke habe ich nichts, im Gegenteil. Wenn ich meine Geschichten schreibe, dann höre ich oft Musik, und vorwiegend immer das gleiche Stück. Es kann vorkommen, dass ich ‚Zombie‘ von den Cranberries 20 oder 30 mal in Endlosschleife höre während des Schreibens. Durch die Musik blende ich die Gegenwart aus. Die englische Sprache hilft mir dabei und lenkt mich nicht ab.“

Saschas Frau hört eine gänzlich andere Musik als er. Aber einigen können sich die Beiden auf Musicals. „Die finde ich auch klasse“, ist sein abschließendes Urteil.

Zur Person

Sascha Bruns, 1975 in Remscheid geboren und in Lüttringhausen lebend, ist leidenschaftlicher Hobbyverleger und Autor („Clara Kleegrün“). Den Sascha Bruns Verlag gibt es seit dem Herbst 2013. Im Hauptberuf ist er als Industriekaufmann bei einem kleinen Remscheider Unternehmen tätig. Sascha Bruns ist der erste Spross einer aus Ostfriesland stammenden Familie, der im Bergischen Land geboren und aufgewachsen ist.

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