Lüttringhausen
Chor Niegedacht schickt Stimmungskanonen auf die Bühne
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
CVJM-Saal war Schauplatz einer turbulenten Party - Mit dabei: die Tanzgarde der Rot-Blauen Funken.
Von Sabine Naber
Remscheid. Als die ersten Töne des Songs „Live is Life“ am Samstagabend erklangen und die Karnevalsakteure einer nach dem anderen die bunt geschmückte Bühne im CVJM-Saal in Lüttringhausen betraten – da hielt die knapp 200 Besucher nicht mehr auf den Plätzen. Es wurde geklatscht und gejubelt, die Stimmung war von Beginn an großartig.
Seit Jahrzehnten – erst im Vereinslokal auf der Olper Höhe, später in der Gaststätte „Zur Alten Bruderschaft“ in Beyenburg – feiert der Männergesangverein (MGV) Niegedacht Herbringhausen seinen Kappenabend und gestaltet das Programm, bis auf die Darbietung der Rot-Blauen-Funken, traditionell aus den eigenen Reihen. Am Samstag präsentierten die Akteure der Spielschar ihr Karnevalsprogramm allerdings zum letzten Mal. Deshalb kündigte Moderator Peter Dreibrodt an: „Unser Publikum hat uns so lange die Treue gehalten. Deshalb wollen wir es heute Abend noch mal so richtig krachen lassen.“ Und das taten sie dann auch.
Sketche und Musik wechselten sich ab, den Anfang machte Uschi Beele im Kostüm eines Burgfräuleins. Angesagt als „Kölsches Urgestein“, wurde sie mit einem Klatschmarsch empfangen, sang vom Fastelovend in Köln und brachte die Gäste, die sich als Nonnen und Gärtner, Clowns und Co. verkleidet hatten, in Schunkelstimmung. Zum Dank erklang vom Publikum: „Oh wie ist das schön, so was hat man lange nicht gesehen.“
Die Remscheider Tanzgarde der Rot-Blauen-Funken verstand es, das Publikum restlos zu begeistern. Die sieben jungen Gardetänzerinnen vereinten Kraft und Tanz absolut synchron, da saß jeder Schritt. Mit den Händen auf dem Rücken warfen sie die Beine in die Luft, während „Liebchen“ von den Höhnern erklang. Für gute Laune sorgte auch die „Beyenburger Putze Anna“ (Dirk Berg), die ihren Ehemann Otto mit kanariengelben Dessous verführen wollte. Der aber habe sich bei ihrem Anblick nur daran erinnert, dass die gelbe Tonne noch rausgestellt werden muss. Die „Jungen Wilden“ sangen und hüpften zu den Takten von „Schön ist es, auf der Welt zu sein“ erst einmal temperamentvoll über die Bühne, sorgten dann aber dafür, dass es emotional wurde.
„Nie mehr Fastelovend ohne dich“, versicherten die beiden Enkeltöchter Ida und Hanna, die zusammen mit Celine und Noah auftraten, ihrem Opa Peter Dreibrodt und nahmen ihn in ihre Mitte. Der wischte sich vor Rührung die Tränen aus den Augen.
Ob ein erstes Date geschildert wurde, „Kölsche Jungs“ sangen oder sich die Spielschar von ihrem Moderator, dem Chef im Karneval, mit einem selbstgetexteten Lied zur Bläck Föös-Melodie „Du bess die Stadt“ verabschiedeten – die Stimmung hätte nicht besser sein können.