Konzert
Chor begeistert das Publikum mit besonderen Interpretationen
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„The Gregorian Voices“ war im Gemeindehaus der Auferstehungs-Kirchengemeinde zu Gast.
Von Sabine Naber
Remscheid. Mit gregorianischen Chorälen, Lieder der Renaissance und Klassikern der Popmusik war das Ensemble „The Gregorian Voices“ am Dienstagabend im Saal des Gemeindehauses an der Johann-Sebastian-Bach-Straße. Der Männerchor aus Lwiw, einer Stadt im Westen der Ukraine, rund 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt, begeisterte die rund 30 Zuhörer mit ihren beeindruckenden Stimmen, die sie im Chor, aber auch als Solisten immer wieder unter Beweis stellten. Die Stimmen sind so voluminös, klar und ausdrucksstark, dass sich der Saal bei manchen Musikstücken fast als zu klein erweist. Geleitet wird der Chor von Oleksiy Semenchuk.
In Mönchskutten – die Kapuzen tief über den Kopf gezogen, eine flackernde, weiße Kerze in der Hand – zogen die acht Sänger auf die Bühne. Nach ihrem ersten, in lateinischer Sprache gesungenen Gebet, schoben sie die Kapuzen nach hinten und sangen das Kyrie aus der „Missa Orbis Factor“. Dem „Ave Maria“ folgte ein kunstvoller Kanon „Cantate Domino“ von Heinrich Schütz. Schon dabei glänzten die Sänger.
Besonders die Soloeinlagen kommen gut beim Publikum an
Im zweiten Teil des rund 70 Minuten dauernden Konzerts demonstrieren die acht Künstler, wie englischsprachige Popsongs in einer gregorianischen Adaption klingen. Und beeindrucken das Publikum mindestens ebenso wie mit dem Programm zuvor. Die Interpretationen bauten eine Brücke zwischen Mittelalter und Moderne, ließen aufhorchen, boten ein ungewöhnliches Klangerlebnis. Ob Leonard Cohens „Hallelujah“, “You raise me up” von Josh Groban oder auch „My Way“ von Frank Sinatra – diese Songs in einer sakralen Modulation zu hören, war spannend und etwas ganz Besonderes. Hier glänzten die Sänger durch ihre solistischen Gesangseinlagen, während der Chor im Hintergrund unterstützte. „Bravo“ hörte man – neben viel Applaus - aus dem Publikum, als „The Sound of Silence“ erklang.