Pläne für das noch junge Jahr
2023: So verändert sich die Innenstadt
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Es gibt neue Pläne für die Scharffstraße. Der Umbau des Friedrich-Ebert-Platzes soll mit einem neuen Betriebsgebäude starten.
Remscheid. Baudezernent Peter Heinze kündigt für 2023 weitere Schritte bei der Modernisierung der Innenstadt an. In den Fokus der Planer rücke dabei erstmals die Scharffstraße. „Und zwar der Abschnitt zur Allee. Dieser befindet sich ja noch im Kleid der 50er Jahre,“ beschreibt er die aktuelle Situation. An der Alten Bismarckstraße könnte sich ebenso etwas verändern: Die Gastronomen, die dort seit April auf fünf Terrassen Gäste unter freiem Himmel begrüßen können, wünschen sich laut Peter Heinze neue Verkehrsregeln. Dafür komme manches infrage: von der kompletten Sperrung für den Autoverkehr über eine temporäre Spielstraße bis hin zu Tempo 20 reichen die Überlegungen. Und: Der untere Teil der Alleestraße soll die gleichen neuen Laternen erhalten, wie sie im oberen Bereich bereits leuchten.
Die markanteste Baumaßnahme im Stadtkern wird sich aber auf dem Friedrich-Ebert-Platz abspielen, wo das neue Betriebsgebäude der Stadtwerke Konturen annehmen soll. Die Fußgänger werden künftig überirdisch von dort zum Ämterhaus und dem EMMA-Gymnasium gelangen können, wenn die beiden neuen Ampeln in Betrieb genommen sind. Der Tunnel entfällt.
Für die Kommunikation über diese und andere Maßnahmen sind die neuen Innenstadtmanager Kübra Akyazi und ihr Kollege Matthias Gerke vom Fachbüro Stadt + Handel mit Sitz in Dortmund zuständig. Eigentlich wollten sie schon im November ihr Büro an der Allee beziehen, um Ansprechpartner zu sein – für alle, die Fragen zum Stadtumbau haben oder Kritik und Lob äußern wollen. „Aber da hat es leider Verzögerungen beim Kauf des Inventars gegeben“, erklärt Peter Heinze. Nun aber habe das Team die Schreibtische eingerichtet, berichtet Innenstadtmanager Gerke. „Es fehlt nur noch der Feinschliff. Die offizielle Eröffnung ist für Ende Januar geplant.“
„Die offizielle Eröffnung ist für Ende Januar geplant“
Zweimal in der Woche biete er danach gemeinsam mit seiner Kollegin Kübra Akyazi Sprechstunden im Haus Alleestraße 49 an – dienstags von 16 bis 18 Uhr und mittwochs von 10 bis 12 Uhr. Die beiden sind angetreten, um den Innenstadtumbau in die Öffentlichkeit zu tragen – und über seine Hintergründe zu informieren. „Unter anderen wollen wir Baustellenbesichtigungen auf dem Friedrich-Ebert-Platz anbieten“, kündigt Matthias Gerke an. Zudem sei das Team dafür zuständig, zeitnah Nachrichten an die Bevölkerung zu geben, wenn es im Zuge der Großbaustelle zu veränderten Verkehrsführungen oder sogar Sperrungen im Umfeld des Busbahnhofs kommt.
Einen besonderen Fokus legen die Mitarbeitenden auf den 13. Mai, wenn der „Tag der Städtebauförderung“ auf dem Programm steht. An diesem Samstag wollen Akyazi und Gerke bei einer öffentlichen Veranstaltung über den Wandel im Stadtkern und die unterschiedlichen Fördermaßnahmen informieren – und auch für Unterhaltung sorgen.
Mit im Boot sitzt David R. Froessler vom Düsseldorfer Fachbüro urbano, der sich in Lennep und der Remscheider Innenstadt um das Leerstandsmanagement kümmert. Das heißt: Er soll Vermieter und Geschäftsleute zusammenbringen, die sich für einen Laden auf der Alleestraße oder in der Altstadt interessieren. Um die unterschiedlichen Aufgaben der Fachbüros zu verdeutlichen, erhielt das Zusammenspiel der Experten einen neuen Namen. „Er lautet Innenstadtnetzwerk“, berichtet Matthias Gerke. Unter diesem Begriff werden die Aktivitäten der Raumplaner und Geografen gebündelt. Dabei geht es dem Team auch um Bürgerbeteiligung. „Zum Beispiel, wenn es um die Umgestaltung der Scharffstraße geht“, spannt Matthias Gerke einen Bogen zur Aufgabenliste, die sich Dezernent Heinze für 2023 vorgenommen hat.
Umbau
15 Millionen Euro umfasste ursprünglich das Investitionsvolumen beim Umbau der Innenstadt. Ziel war es beim Beschluss 2014, im Kampf gegen die wachsende Zahl von Leerständen der Alleestraße eine Frischzellenkur zu geben. Dazu zählt auch der Umbau des Friedrich-Ebert-Platzes, der zu einem attraktiven Entree für den Weg in die Fußgängerzone werden soll – unter anderem mit einer neu gestalteten Wartezone und einem Bereich mit viel Grün und Sitzgelegenheiten.
Standpunkt von Frank Michalczak: Immobilien kaufen
Neun Jahre sind vergangen, seitdem der Stadtrat der Alleestraße und ihrer Seitenarme ein millionenschweres Wiederbelebungsprogramm verordnete. Sichtbare Veränderungen halten sich aber weiter in überschaubaren Grenzen. Es wurden zwar inzwischen neue Laternen, Sitzbänke und Müllbehälter aufgestellt. Ansonsten hat sich mit Ausnahme der Terrassen für die Außengastronomie an der Alten Bismarckstraße nicht viel getan.
Der große Wurf hängt von dem Erfolg jener Verhandlungen ab, die derzeit die Stadt mit Immobilienbesitzern führt. Erst nach einem Kauf der SinnLeffers-Ruine kann die Verwaltung ihre Pläne für die untere Allee verwirklichen, wo die Bibliothek und sonstige Einrichtungen ein neues Zuhause erhalten sollen. Und erst wenn die Kommune in den Besitz des alten Kinos in der Einkaufsmeile kommt, kann sie einen neuen Weg vom Busbahnhof in die Innenstadt weisen.
Bleibt zu offen, dass die Verantwortlichen 2023 dabei bessere Resultate erzielen als in der Vergangenheit.