Große Gefahr
Brand: SPD fragt nach Baugenehmigung
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Die Polizei konnte die Ursache des Feuers in der Lenneper Altstadt noch nicht klären.
Von Axel Richter
Remscheid. Der Dachstuhlbrand in der Lenneper Altstadt findet ein politisches Nachspiel. Die SPD macht das Feuer mit einem schwer verletzten Bewohner zum Thema in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung. Fraktionssprecher Jürgen Kucharczyk will unter anderem wissen, ob die ausgebrannte Wohnung genehmigt war.
Wie berichtet, war es in der Nacht auf den 15. Januar zu einem Brand in dem Haus am Alten Markt gekommen. Eine versteckt liegende Dachgeschosswohnung wurde dabei komplett zerstört. Der 58-jährige Bewohner erlitt schwere Brandverletzungen. Auf der Flucht vor den Flammen stürzte er aus dem ersten Obergeschoss in den Hinterhof des Hauses.
Lange konnte der Mann nicht dazu vernommen werden, was sich in der Nacht gegen 22.45 Uhr in seiner Wohnung ereignet hatte. Brandermittler der Polizei suchten in den Trümmern nach der Ursache des Feuers und überflogen den Dachstuhl dazu mit einer Drohne. Am Ende führten die polizeilichen Ermittlungen nicht zu einem eindeutigen Ergebnis. Mittlerweile ist die Akte auf dem Weg zur Staatsanwaltschaft.
„Ein Flächenbrand wie 1746 darf sich im 21. Jahrhundert nicht ereignen.“
„Aus Feuerwehrsicht eine Horrorsituation“, nannte Christian Wette, Chef der Freiwilligen Feuerwehr, die Rettungs- und Löscharbeiten gegenüber dem RGA: „Das war eine ganz schmale Löf, hinter der man keine Wohnung vermutet“, schilderte er den Eingang zur Brandwohnung. Ähnlich äußerte sich Josef Köster, Brandamtmann der Berufsfeuerwehr: „Die Flucht- und Rettungssituation ist zumindest grenzwertig.“
„Sind die An- und Ausbauten abgenommen und genehmigt?“, fragt nun SPD-Mann Kucharczyk: „Wurden zusätzliche Wohnungen in Hinterhöfen genehmigt?“ Gleiche Fragen richtete der RGA unmittelbar nach dem Feuer an die Verwaltung. Die antwortete darauf nicht mit Verweis auf den Datenschutz.
Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude der Altstadt verhindern. „Es gibt jedoch Anwohnerinnen und Anwohner, die berichten, dass die Feuerwehr durch parkende Pkw zunächst an der Anfahrt zum Brandort gehindert wurden und der Zugang unzureichend möglich war“, sagt Kucharczyk. Für die Anwohnerinnen und Anwohner der Altstadt sei deshalb „ein Verkehr- und Parkraumkonzept zwingend notwendig“, denn, so der SPD-Mann weiter: „Ein Flächenbrand in der Altstadt wie 1746 darf sich im 21. Jahrhundert nicht ereignen.“
Die Bezirksvertretung Lennep kommt am Mittwoch nächster Woche, 8. Februar, in der Grundschule Freiherr vom Stein, Hardtstraße 2, zusammen. Beginn der öffentlichen Sitzung ist um 17.30 Uhr.