Winterdienst gefordert
Blitzeis in Remscheid führt zu 17 Unfällen
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Schulen sagten den Unterricht ab. Busse fielen in der Frühe aus.
Von Frank Michalczak
Remscheid. Rund 60 Mitarbeiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR) bekämpften an diesem Montag die Glätte auf den Straßen und öffentlichen Gehwegen. Regen war auf den gefrorenen Boden geprasselt. Die Folge: Blitzeis. „Wir hatten einen Kompletteinsatz“, bilanziert Daniel Pfordt, der als TBR-Bereichsleiter für den Winterdienst zuständig ist.
Bevor um 4 Uhr die gesamte Fahrzeugflotte unterwegs war, hatte es erste Vorbereitungen auf das Wetterereignis bereits am Sonntagabend gegeben. „Es ist uns gelungen, dass der Verkehr auf den Hauptverkehrsstraßen weitgehend fließen konnte. Wir hatten vorgestreut“, erklärt Pfordt. Dennoch: In Remscheid gab es am Sonntagabend und am frühen Montagmorgen nach Angaben der Polizei 17 witterungsbedingte Unfälle mit einem Gesamtschaden von rund 17.000 Euro. Es blieb aber weitgehend bei Blechschäden.
Manche Schule blieb am Montag geschlossen
Mehrere Schulen sagten unterdessen den Unterricht ab – darunter das Emma-Gymnasium oder auch die Albert-Einstein-Gesamtschule. Andere mahnten zur besonderen Vorsicht auf dem Weg zum Klassenzimmer, etwa das Gertrud-Bäumer-Gymnasium. „Grundsätzlich ist es bei extremen Wetterereignissen aber den Eltern überlassen, ob sie ihr Kind zur Schule schicken oder nicht“, erklärt Sabine Räck, Sprecherin der Remscheider Verwaltung.
Bei den Stadtwerken fielen in den frühen Morgenstunden diverse Buslinien aus. „Einige Fahrer schafften es nicht, pünktlich zur Arbeit zu kommen. Es war sehr glatt, obwohl die Technischen Betriebe sicher gute Arbeit geleistet haben“, berichtet der Leiter des Fahrbetriebs Manuel Kippelt. Gegen 10 Uhr habe sich die Lage stabilisiert. Erschwert wurde der Job der Busfahrer durch Fußgänger, die in der Frühe auf der Fahrbahn unterwegs waren, statt den Bürgersteig zu nutzen. „Sie haben dort Halt gesucht. Aber das sorgte für zusätzliche Gefahren.“
„Heute kann ich gut auf den Schnee verzichten.“
Obwohl es bislang kaum Schneefälle gegeben hat, war es längst nicht der erste Einsatz für den Winterdienst der Technischen Betriebe in dieser Saison. Seit dem 3. Dezember sei das Team kontinuierlich unterwegs. „Oftmals waren das Kontrollfahrten“, blickt Daniel Pfordt auf eisige Zeiten zurück. Und: Bereits in der Nacht zum Sonntag hatte tiefsitzender Nebel in der Remscheider Innenstadt und in Hohenhagen für Feuchtigkeit auf den Fahrbahnen gesorgt. Auch hierbei musste das Team vom Remscheider Winterdienstes ausrücken.
Hunderte Glätte-Unfälle in NRW: Streufahrzeug verunglückt
Dabei weist der Bereichsleiter darauf hin, dass die Technischen Betriebe längst nicht für alle Gehwege in Remscheid zuständig sind. In den allermeisten Fällen sind die Hausbesitzer gefragt, vor ihrem Eigentum mit Einsatz von Streugut Rutschpartien zu verhindern. „Bei ihnen liegt die Zuständigkeit für die Verkehrssicherheitspflicht. Wir sind für die Grundstücke an stätischen Gebäuden zuständig“, betont Daniel Pfordt, der keine Engpässe beim Salz-Einsatz befürchtet. Vor Beginn des Winters seien 800 bis 900 Tonnen Streugut bei den Technischen Betrieben eingelagert gewesen. „500 Tonnen haben wir jetzt noch einmal nachgeordert. Damit sind wir gut aufgestellt.“
Das Salz wird angesichts der steigenden Temperaturen wohl vorerst nicht zum Einsatz kommen, was den Bereichsleiter durchaus freut, wie er durchblicken lässt. „Früher habe ich mich immer über weiße Weihnachten gefreut“, sagt Daniel Pfordt. „Heute kann ich gut auf den Schnee verzichten.“
Prognose
Laut aktueller Wetterprognose bleibt dem Winterdienst in der nächsten Zeit Einsätze erspart. Die Mitarbeiter der Technischen Betriebe können sich auf ihre übrigen Aufgaben konzentrieren – von der Straßenreinigung bis zur Müllentsorgung. Bis Freitag sollen die Temperaturen in Remscheid auf bis zu zehn Grad klettern. Heiligabend und an den beiden Weihnachtsfeiertagen sinken die Werte zwar etwas, bleiben aber über dem Gefrierpunkt. Dieser Trend zeichnet sich auch für die kommende Woche ab.