Beirat befasst sich mit internationalen Pflegefragen
Aktualisiert:
- 0 Kommentare
-
Feedback
schließen
- Weitere
Projekt „Guter Lebensabend NRW“ nimmt die Bedürfnisse von Senioren mit Migrationshintergrund in den Fokus
Von Frank Michalczak
Sie kamen vor Jahrzehnten aus ihren Heimatstaaten nach Remscheid, viele wollten mit Beginn der Rente zurückkehren – und blieben doch bis ins hohe Alter: Rund um die Bedürfnisse von betagten Remscheiderinnen und Remscheidern, die aus der Türkei, aus Spanien, aus Italien und anderen Ländern stammen, drehte sich nun ein Themenkomplex im Seniorenbeirat, der unter der Leitung von Gundula Michel (CDU) im Rathaus tagte.
Dort stellten Cigdem Öztan und Daniela Balducci das Modellprojekt „Guter Lebensabend NRW“ vor, das sie für die Stadt und den Caritasverband betreuen. „Uns kommt es sehr darauf an, dass die Menschen von den Unterstützungsmöglichkeiten erfahren, die ihnen zustehen“, erklärte Cigdem Öztan. Was gewährt die Pflegeversicherung? Was ist ein Pflegegrad? Was bedeutet Kurzpflege? All diese Fragen beantwortet eine Broschüre, die in diversen Sprachen erschienen ist – von Polnisch bis Russisch, von Türkisch bis Arabisch. Der Ratgeber gibt Tipps und listet Anlaufstellen und Ansprechpartner in Remscheid auf. Aber auch das Fachpersonal in ambulanten und stationären Einrichtungen sollen von der Arbeit der beiden Kolleginnen profitieren. Das Stichwort dabei lautet „Kultursensibele Pflege“ – also die spezifischen Anforderungen, die bei der Versorgung der internationalen Patienten zu beachten sind. Denn ihr kultureller Hintergrund unterscheidet sich oft erheblich von dem, was die Pfleger aus dem Alltag deutscher Familien kennen. „Wir möchten sie dafür sensibilisieren“, berichtet Daniela Balducci, die mit ihrer Kollegin dazu unter anderem einen Impulsvortrag für Interessierte anbietet. „Wir sind dafür da, Brücken zu bauen.“
Bis Ende des Jahres läuft das Modellprojekt – in 21 Kommunen des Landes. Es sollte fortgeführt werden, stimmten die Beiratsmitglieder überein. Sozialdezernent Thomas Neuhaus würde eine Fortsetzung des Landesprogramms ebenfalls begrüßen. „Am Ende ist dies aber einmal mehr eine Frage des Geldes.“