Balkantrasse: Kleine Radtour vor offizieller Eröffnung

Züge fahren immer noch. Allerdings neben der Trasse, auf der jetzt ein Panorama-Radweg ist. Insgesamt ist die Strecke 28 Kilometer lang.
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Züge fahren immer noch. Allerdings neben der Trasse, auf der jetzt ein Panorama-Radweg ist. Insgesamt ist die Strecke 28 Kilometer lang.

Es ist ein trister Morgen am Lenneper Bahnhof - diesig und etwas Wolken verhangen. Wir finden: ideales Fahrradwetter. Ideal, um einmal die "Balkantrasse" in Richtung Wermelskirchen zu zu erradeln. Rund zehn Kilometer sind es bis zur Nachbarstadt. Eine gute Strecke, um sich regelmäßig ein bisschen fitzuhalten. Oder einfach mal auszuspannen.

Denn viel Kondition ist nicht erforderlich; es geht ja schnurstracks geradeaus. Schon nach wenigen Metern rauscht nebenan ein Zug vorbei.

Wir staunen über den "ganz anderen Blick", den man von der Trasse aus auf die Ausläufer von Lennep und Bergisch Born hat. Ganz anders als sonst, von der B51 und vom Auto aus hat. Wir fahren vorbei an schmucken Einfamilienhäuschen und malerischen Vorgärten, vor allem aber an ganz viel Grün.

Zwei Radfahrer winken sportlich zum Gruß. Ulrich Pitscher und Klaus Grundwald befahren die Trasse - wie sie erzählen - zweimal die Woche, mindestens. Für sie der Teil einer Rundour durch bergische Wälder. 40 Kilometer legen sie meist zurück und sind einig: "Die Trasse ist klasse."

Bei der Weiterfahrt erinnern wir uns an den "Balkan-Express", den Namensgeber des Panorama-Radwegs, der bis ins Jahr 1986 hier entlang tuckerte. Immerhin nutzten den Zug von 1876 an Menschen, um von Remscheid aus nach Wermelskirchen, Burscheid und Opladen zur Arbeit oder "auf Besuch" zu fahren. Mitten durch die Natur, so wie wir gerade.

Ein sichtlicher Genuss ist dieses Erlebnis für die 13-jährige Catharina Sembach. Der Teenager ist allerdings nicht auf zwei, sondern auf nur einem Rad unterwegs. "Ich fahre bis Bergisch Born und zurück", sagt Catharina, die das Einradfahren gerade beim TV Frisch auf Lennep zur Perfektion macht. Wenn ihr der Balanceakt zu anstrengend wird, fährt sie auch gern mit dem Zweirad oder den Inlinern auf der ebenen Trasse. "Dann aber bis Wermelskirchen oder Hückeswagen", betont sie.

Wir fahren weiter - und ehe wir uns versehen, sehen wir schon Wermelskirchen vor uns.Das gleiche Ziel hat einer, der per pedes unterwegs ist. Im Gepäck zwei Nummernschilder: Der Lenneper Georg Ernhart hat in einem Wermelskirchener Autohaus ein flammneues Fahrzeug erstanden - und möchte es nun abholen. "Ich hab mir gedacht, das mache ich zu Fuß", sagt er und nimmt beschwingt die restlichen Kilometer. Insgesamt seien es 9,8, habe ihm "Google maps" im Internet verraten. "Fast schade, dass ich den Rückweg mit dem Auto machen muss", sagt Ernhart. Und wir beschließen, auch den Rückweg nach Lennep wieder über die Trasse zu machen. Und beim nächsten Mal geht es dann nach Burscheid.

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