Aktion

Azubis reparieren Mannesmann-Maschine

Dr. Andreas Wallbrecht (l.) nimmt die Maschine von Michael Schwerdtfeger, Seyran Gürleyen und Murat Callar in Empfang.
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Dr. Andreas Wallbrecht (l.) nimmt die Maschine von Michael Schwerdtfeger, Seyran Gürleyen und Murat Callar in Empfang.

BZI kooperiert mit dem Deutschen Werkzeugmuseum.

Von Sabine Naber

Dass die industrielle Herstellung nahtloser Stahlrohre durch Walzen möglich wurde, ist auf das bahnbrechende Verfahren zurückzuführen, das die Brüder Reinhard und Max Mannesmann im Jahr 1886 als Patent angemeldet hatten. Eine Maschine, die diese Verfahren zeigt, steht schon von Beginn an im Deutschen Werkzeugmuseum an der Hastener Cleffstraße.

Der Zahn der Zeit hatte allerdings an ihr genagt und sie arbeitete entschieden zu laut, wenn sie den Besuchern vorgeführt wurde. Deshalb hat sich das Berufsbildungszentrum (BZI) jetzt der Maschine angenommen: „Ich habe sie gemeinsam mit zwei Auszubildenden zerlegt und dann wieder instandgesetzt. Es ist eine eher einfache Technik, die wenig Wartung verlangt. Allerdings ist die richtige Fettung wichtig“, sagt Seyran Gürleyen, der seine Ausbildung einst bei Mannesmann absolviert hat und normalerweise an modernen Maschinen arbeitet, die deutlich größer sind als das historische Modell.

Rund zwei Wochen hat das gedauert, gestern Mittag stand das gute Stück zur Abholung bereit. „Ich habe angefragt, ob so eine Instandsetzung im BZI möglich ist. Und habe gleich die Zusage bekommen“, freute sich Museumsdirektor Dr. Andreas Wallbrecht über die „freundliche Kooperation“. Und auch darüber, dass es für die beiden Auszubildenden, die gestern in der Berufsschule waren, sicherlich auch mal etwas Neues ist, an einer historischen Maschine zu arbeiten. „Sie besuchen vielleicht demnächst unser Museum und können stolz darauf sein, an diesem Stück gearbeitet zu haben.“

Die Maschine steht in der Mannesmann-Abteilung des Museums hinter einer Infotafel. Auf Knopfdruck laufen Filme an, die sich nur auf das Thema Mannesmann konzentrieren. „Sie zeigen die konischen Walzen im Mittelblock, durch die ein Metallzylinder allein durchs Walzen eine Öffnung bekommt und zu einem Rohr wird. Die beiden Kardanwellen haben nur einen Antrieb, laufen immer in der gleichen Geschwindigkeit“, erklärt der Hausherr.

Da passt es gut, dass am 31. März die Sonderausstellung „Nahtlos Fahrrad fahren – Diamant-Rahmen durch Mannesmann“ im Werkzeugmuseum eröffnet wird. Denn auch Fahrräder profitieren von Mannesmann-Rohren. „Ohne die wäre die Entwicklung der Fahrräder ganz anders verlaufen“, versichert Wallbrecht. „Erst durch diese speziellen Rohre konnte der Diamant-Rahmen seinen Siegeszug antreten.“

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