Nachgehakt
DOC-Pläne: Aus Wuppertal ist keine neue Klage zu erwarten
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Die Nachbarstädte verbinden mit den Outlet-Plänen in Lennep überwiegend große Hoffnungen.
Von Anne Palka und Axel Richter
Remscheid. Sein Outlet soll Strahlkraft entfalten und „einen wirtschaftlichen Impuls für die ganze Region setzen“, sagt Philipp Dommermuth. Das hören die Nachbarn überwiegend gern.
Die Nachricht über die neuen Pläne für ein Designer Outlet Center in Lennep lösen in Solingen, Wermelskirchen, Radevormwald und Hückeswagen Hoffnungen aus. In Wuppertal formulieren einige Händler Sorgen. Eine nochmalige Klage der Nachbarstadt muss Remscheid jedoch nicht fürchten. „Heute herrscht ein ganz anderer Geist der Kooperation“, sagt der Wuppertaler Oberbürgermeister Uwe Schneidewind auf Nachfrage des RGA. „Ich freue mich für Remscheid. Es geht darum, wie sich das Bergische Städtedreieck insgesamt entwickelt. Die Region hat eine Chance, wenn sie zusammen stark auftritt.“
Das sieht die Bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) nicht anders. „Dass nach dem Aus für das DOC weiter Investoren auf Remscheid setzen, zeigt, welches wirtschaftliche Potenzial am Standort gesehen wird“, sagt IHK-Präsident Henner Pasch. Mit Hauptgeschäftsführer Michael Wenge lobt er „die Beharrlichkeit der Verwaltung, die das Thema offenkundig weiter verfolgt hat.“ Die IHK-Vizepräsidentin und Lenneperin Bärbel Beck findet es „wichtig, dass es für Stadtgesellschaft und Handel ein Perspektive gibt: Wir brauchen Planungssicherheit und einen Zeitplan für die Realisierung.“
Kritik kommt dagegen von Katrin Becker. Die Remscheiderin und einstige Managerin des Allee-Centers führt heute die City Arkaden in Wuppertal. Seit den vergangenen Outlet-Planungen habe sich die Einzelhandelslandschaft in Remscheid massiv verändert -durch Online-Handel, die Pandemie und die Inflation. „Vor diesem Hintergrund ist jegliche zusätzliche Ansiedlung von Einzelhandel, der nicht innerhalb gewachsener Zentren stattfindet und zu keiner Stärkung der Innenstädte führt, sehr kritisch zu betrachten“, sagt Katrin Becker: „Es sollte überlegt werden, ob es keine anderen Möglichkeiten gibt, die Fläche und damit auch Lennep zu aktivieren, die langlebiger und nachhaltiger sind.“