Mein Leben als Papa

Aus den süßen Bienen und Enten sind starke Ninjas geworden

Michel alias Nina Jay, Meister des Blitzes, bei einer Übung.
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Michel alias Ninja Jay, Meister des Blitzes, bei einer Übung.

RGA-Redakteur Gunnar Freudenberg erzählt vom Alltag mit seinen Söhnen Hannes (7) und Michel (4).

Seit Hannes und Michel auf der Welt sind, bin ich nicht mehr so karnevalsmuffelig wie früher. Es macht einfach mehr Spaß, mich mit ihnen zusammen an der Musik, den Kostümen und der riesigen Menge an Süßigkeiten zu erfreuen.

So war es jedenfalls bis vor drei Jahren. Dann kam Corona. Der Zoch, der sich 2020 durch meine alte Heimatstadt Radevormwald schlängelte, war die letzte Großveranstaltung für lange Zeit und auch für Hannes und Michel das vorläufige Endes des Straßenkarnevals. Deshalb ist es auch gar nicht verwunderlich, dass ihnen die jecken Abläufe nicht mehr so vertraut sind.

Michel hat überhaupt keine Erinnerung mehr an den Zoch. Kann er auch nicht, damals war er erst anderthalb Jahre alt und verfolgte das Treiben etwas schüchtern auf meinem Arm. Sein großer Bruder weiß da schon besser Bescheid und erinnert sich ans „Kamelle“-Rufen, an die laute Trommelmusik und seine Omas, die beim Aufsammeln der Süßigkeiten immer einen erstaunlichen Ehrgeiz entwickeln. „Macht Oma wieder Bullebäuskes?“, fragt er. Und überhaupt möchte er gerne wissen, wann denn die restliche Familie mit Tanten, Onkel und Cousinen zum Feiern zusammenkommt. Als wäre Karneval ein Fest wie Ostern oder Weihnachten. Auf jeden Fall eine ziemlich wichtige Sache.

Weshalb auch die Auswahl eines passenden Kostüms höchste Bedeutung hat. Aus den früheren Bienen, Enten, Tigern, Feuerwehrmännern, Dinosauriern und Superhelden sind in diesem Jahr zwei Ninjago-Kämpfer geworden. Hannes geht dank eines Geschenks meiner Kollegin Anja, deren Sohn schon einen Kostüm-Entwicklungsschritt weiter ist, als roter Ninja Kai, Meister des Feuers. Michel darf nach einiger Überredungskunst Hannes’ Vorjahreskostüm tragen. Er ist der blaue Ninja Jay, Meister des Blitzes. Ich gebe zu: Die Kostüme stehen ihnen wirklich gut. Was ich ihnen gegenüber nicht zugebe: Ich kann Ninjago nicht leiden. Überhaupt nicht.

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Vielleicht auch deshalb, weil ich mich in unserem Wohnzimmer fühle, als wäre ich in der Lego-Action-Animations-Serie gefangen, seit Hannes und Michel ihre Kostüme tragen und immer neue „Moves“ ausprobieren. Ich möchte nicht wissen, was für ein Gewusel bei der Karnevalsfeier in der Grundschule geherrscht haben muss. Dort traf Hannes in seiner Klasse jedenfalls auf drei weitere Ninjas. Bei Michel im Kindergarten wird erst am Rosenmontag gefeiert – was Michel aber nicht davon abhält, sein Kostüm dort schon seit Donnerstag stolz zu präsentieren.

Heute Nachmittag gibt es aber erst mal ein Wiedersehen mit dem närrischen Lindwurm in Radevormwald. Und spätestens, wenn das Fanfarencorps Landsknechte Halver mit seinen Trommeln an uns vorbeizieht und sich die Oma im Regen nach Kamelle bückt, macht mir der Karneval wieder Spaß, auch mit Ninjas statt Bienen oder Enten.

„Mein Leben als Papa“ gibt es als Buch für 12,90 Euro in den ST-Geschäftsstellen, im Handel und im Internet:bergisch-bestes.de

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